Abschrift
Die Aktivitäten der Gruppe begannen zunächst gegen die Militarisierung, die an der Schule einsetzte. 1953 hatten wir die Gesellschaft für Sport und Technik an der Schule, und uns gefiel dieser Schießunterricht nicht, der von denen durchgeführt wurde. Unsere erste Maßnahme war, dass wir den Schießstand in Eisenberg in Brand setzten. Zunächst wurde dieser Brand von den politischen Parteigrößen nicht als ein Sabotageakt gewertet. Man vermutete, dass er durch irgendeine Unachtsamkeit, durch Selbstentzündung passiert ist. Nach dieser Aktion folgte nicht eine Tat nach der anderen – wir wahrten immer die Vorsicht.
Zu den Volkskammerwahlen gaben wir das erste Mal Flugblätter heraus und schrieben Losungen an die Wände. Wir hatten in Eisenberg damals noch eine kleine russische Garnison. Wir malten den roten Stern an Mauern in Eisenberg auf, den Sowjetstern, und durchkreuzten ihn mit schwarzen Streifen. Die nächste Aktion war beim Aufstand in Ungarn und in Polen; da haben wir in einem kleinen Ort bei Eisenberg, Hainspitz, Waggons mit Losungen versehen. Diese Waggons wurden in den Bahnhof nach Eisenberg reingeschoben, so dass ein Teil der Bevölkerung die Losungen lesen konnte. Es dauerte einige Zeit, bis man die Losungen von den Güterwaggons abkratzte oder abwusch.
Joachim Marckstadt, Zeitzeuge auf www.jugendopposition.de