Gesellschaft für Sport und Technik (GST)
Eine paramilitärische Organisation in der DDR, die 1952 gegründet und 1990 aufgelöst wird. Die GST dient vorwiegend der militärischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Sie trägt wesentlich zur Militarisierung ihres Alltags bei. Ab Mitte der 1950er Jahre organisiert die GST Wehrlager für Schüler, Lehrlinge und Studenten. Während der Ausbildung tragen die Jugendlichen Uniformen, und es herrschen militärische Regeln. Männliche Jugendliche trainieren den Umgang mit Schusswaffen, auch mit Maschinenpistolen. Mädchen und junge Frauen lernen, Kriegsverletzte zu versorgen. Wer sich weigert, an diesen Lagern teilzunehmen, wird ab Mitte der 1970er Jahre in der Regel von der Erweiterten Oberschule, der Fachschule oder Universität verwiesen. Wer sich der Schießausbildung verweigert, kann auf dem ersten Bildungsweg keinen Beruf erlernen. Fast ihre gesamte Existenz über dient die GST der Rekrutierung von Berufssoldaten. Zu diesem Zweck macht sie den jungen Leuten attraktive und kostenlose Angebote wie Amateurfunk, Segelflug, Wasser- und Motorsport.