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Kontext

Am 16. Januar 1969 verbrennt sich der 20-jährige Student Jan Palach auf dem Wenzelsplatz in Prag selbst. Er will damit ein Zeichen gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings und die anschließende Lethargie der Tschechischen Gesellschaft setzen....
Am 16. Januar 1969 verbrennt sich der 20-jährige Student Jan Palach auf dem Wenzelsplatz in Prag selbst. Er will damit ein Zeichen gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings und die anschließende Lethargie der Tschechischen Gesellschaft setzen. Aus Anlass seines 20. Todestags rufen tschechoslowakische Oppositionelle am 15. Januar 1989 zu einer Gedenkveranstaltung am Denkmal des Heiligen Wenzel in Prag auf. In der darauffolgenden Woche kommt es zu weiteren Demonstrationen gegen das kommunistische Regime. Die sogenannte Palach-Woche gilt als Vorspiel der Samtenen Revolution in der Tschechoslowakei. Quelle: Institut für Zeitgeschichte Prag (USD AV CR v.v.i.)/Luboš Kotek
Bei den Demonstrationen während der Palach-Woche prügeln Polizei und Staatssicherheit auf die Demonstranten in Prag ein. Viele werden verhaftet. Quelle: Institut für Zeitgeschichte Prag (USD AV CR v.v.i.)/Luboš Kotek
Bei den Demonstrationen während der Palach-Woche prügeln Polizei und Staatssicherheit auf die Demonstranten in Prag ein. Viele werden verhaftet. Quelle: Institut für Zeitgeschichte Prag (USD AV CR v.v.i.)/Luboš Kotek
Bei den Demonstrationen während der Palach-Woche prügeln Polizei und Staatssicherheit auf die Demonstranten in Prag ein. Viel werden verhaftet.
Bei den Demonstrationen während der Palach-Woche prügeln Polizei und Staatssicherheit auf die Demonstranten in Prag ein. Viel werden verhaftet.
Quelle: Luboš Kotek
Ungarische Grenzsoldaten, Stacheldrahtzaun
Am 2. Mai 1989 durchtrennen ungarische Grenzsoldaten den Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Österreich. Das Land verabschiedet sich damit endgültig aus dem sozialistischen Lager und eröffnet Tausenden DDR-Bürgern eine neue Fluchtmöglichkeit in Richtung Westen. Quelle: AP/Kronenzeitung/Gino Molin
Am 7. Mai 1989 finden in der DDR Kommunalwahlen statt. In Ost-Berlin und anderen Orten organisieren Oppositionsgruppen am Tag der Wahlen eine regelrechte Wahlkontrolle. Nach dem offiziellen Endergebnis hat die Einheitsliste der Nationalen Front unter...
Am 7. Mai 1989 finden in der DDR Kommunalwahlen statt. In Ost-Berlin und anderen Orten organisieren Oppositionsgruppen am Tag der Wahlen eine regelrechte Wahlkontrolle. Nach dem offiziellen Endergebnis hat die Einheitsliste der Nationalen Front unter Führung der SED 98,85 Prozent der Stimmen erhalten. Die Ergebnisse der oppositionellen Wahlbeobachter beweisen jedoch, dass die Wahlen gefälscht wurden. In den folgenden Monaten kommt es immer wieder zu Protesten gegen diese Wahlfälschung. Stimmauszählung unter Honecker-Portrait im Wahllokal 802, Thälmann Park, dem einzigen Westjournalisten zur Berichterstattung zugewiesenen Wahllokal. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 89_0507_POL_Wahlen_19
Ein Flugblatt, das dazu aufruft, bei der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 gegen die Kandidaten der Nationalen Front zu stimmen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Ein Flugblatt, das dazu aufruft, bei der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 gegen die Kandidaten der Nationalen Front zu stimmen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Der wirtschaftliche und finanzielle Kollaps der DDR zeigt sich besonders in der maroden Altbausubstanz der Städte. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Aram Radomski
Der wirtschaftliche und finanzielle Kollaps der DDR zeigt sich besonders in der maroden Altbausubstanz der Städte. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Aram Radomski
Die Berliner Mauer am Brandenburger Tor ist das traurige Symbol für den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands und Berlins. Quelle: REGIERUNGonline/Klaus Lehnartz
Die Berliner Mauer am Brandenburger Tor ist das traurige Symbol für den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands und Berlins. Quelle: REGIERUNGonline/Klaus Lehnartz
Am 19. August 1989 laden ungarische oppositionelle Gruppen um das Ungarische Demokratische Forum und die Paneuropa-Union zum "Paneuropäischen Picknick" an der Grenze zu Österreich bei Sopron in Ungarn ein. Dabei soll ein jahrzehntelang geschlossenes...
Am 19. August 1989 laden ungarische oppositionelle Gruppen um das Ungarische Demokratische Forum und die Paneuropa-Union zum "Paneuropäischen Picknick" an der Grenze zu Österreich bei Sopron in Ungarn ein. Dabei soll ein jahrzehntelang geschlossenes Grenztor symbolisch für einige Stunden geöffnet werden. Unter DDR-Bürgern, die in Ungarn Urlaub machen, hat sich die mit Flugblättern beworbene Veranstaltung wie ein Lauffeuer herum gesprochen. Etwa 700 DDR-Bürgern gelingt die Flucht nach Österreich trotz geltendem Schießbefehl. Die ungarischen Grenzsoldaten schauten weg. Das „Paneuropäischen Picknick" wurde zum ersten Riss im Eisernen Vorhang. Quelle: Dirk Eisermann/Hamburg
Am Vorabend des 40. Jahrestags der DDR-Gründung lässt sich die SED-Führung ein allerletztes Mal mit einem Fackelzug der FDJ feiern. Schon einen Tag später demonstrieren Zehntausende in den Straßen Ost-Berlins, Leipzigs und in anderen Städten gegen...
Am Vorabend des 40. Jahrestags der DDR-Gründung lässt sich die SED-Führung ein allerletztes Mal mit einem Fackelzug der FDJ feiern. Schon einen Tag später demonstrieren Zehntausende in den Straßen Ost-Berlins, Leipzigs und in anderen Städten gegen den SED-Staat. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gerhard Zwickert
Am Vorabend des 40. Jahrestags der DDR-Gründung lässt sich die SED-Führung ein allerletztes Mal mit einem Fackelzug der FDJ feiern. Schon einen Tag später demonstrieren Zehntausende in den Straßen Ost-Berlins, Leipzigs und in anderen Städten gegen...
Am Vorabend des 40. Jahrestags der DDR-Gründung lässt sich die SED-Führung ein allerletztes Mal mit einem Fackelzug der FDJ feiern. Schon einen Tag später demonstrieren Zehntausende in den Straßen Ost-Berlins, Leipzigs und in anderen Städten gegen den SED-Staat. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Ann-Christine Jansson
Tausende DDR-Bürger flüchten im Sommer 1989 über die grüne Grenze von Ungarn in den Westen. Dabei lassen sie alles zurück, sogar ihre vielgeliebten Autos, auf die sie mitunter mehr als 15 Jahre warten mussten. Im Oktober 1989 überführt der Staatssicherheitsdienst...
Tausende DDR-Bürger flüchten im Sommer 1989 über die grüne Grenze von Ungarn in den Westen. Dabei lassen sie alles zurück, sogar ihre vielgeliebten Autos, auf die sie mitunter mehr als 15 Jahre warten mussten. Im Oktober 1989 überführt der Staatssicherheitsdienst der DDR die von Flüchtlingen stehen gelassenen Autos zurück nach Ostdeutschland. Quelle: BStU, MfS, Ast Dresden AKG 8169, Bl. 07
Die Feierlichkeiten „40 Jahre DDR“ am 7. Oktober 1989 sollen die erfolgreiche Entwicklung des Arbeiter-und-Bauern-Staates belegen. Große Festumzüge, Aufmärsche und Volksfeste bilden das Programm, das die Errungenschaften des Sozialismus auf deutschem...
Die Feierlichkeiten „40 Jahre DDR“ am 7. Oktober 1989 sollen die erfolgreiche Entwicklung des Arbeiter-und-Bauern-Staates belegen. Große Festumzüge, Aufmärsche und Volksfeste bilden das Programm, das die Errungenschaften des Sozialismus auf deutschem Boden demonstrieren soll. Doch das System steht kurz vor dem Kollaps. Am Abend demonstrieren Tausende durch die Starße Ost-Berlins und fordern Reformen. Wenige Tage später demonstrieren in Leipzig mehr als 70.000 Menschen gegen das SED-Regime. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 89_1007_POL_JT40_23
Bis zum Oktober 1989 erinnern Demonstranten auf dem Alexanderplatz an fast jedem siebten Tag eines Monats an die Wahlfälschung vom 7. Mai 1989. Am 7. Oktober 1989 schließen sich Tausende Menschen der Demonstration an und fordern Reformen in der DDR....
Bis zum Oktober 1989 erinnern Demonstranten auf dem Alexanderplatz an fast jedem siebten Tag eines Monats an die Wahlfälschung vom 7. Mai 1989. Am 7. Oktober 1989 schließen sich Tausende Menschen der Demonstration an und fordern Reformen in der DDR. Sie laufen in Richtung Palast der Republik, in dem die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR stattfinden. Am Abend gehen staatliche Sicherheitskräfte brutal gegen die Protestierenden vor. Sie prügeln auf die Menschen ein und verhaften Hunderte Demonstranten. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Nikolaus Becker
Am 9. Oktober 1989 demonstrieren mehr als 70.000 Menschen in Leipzig friedlich gegen das SED-Regieme und fordern Reformen. Aram Radomski und Siegbert Schefke filmen und fotografieren heimlich dieses Ereignis. Anschließend werden ihre Aufnahmen mit Hilfe...
Am 9. Oktober 1989 demonstrieren mehr als 70.000 Menschen in Leipzig friedlich gegen das SED-Regieme und fordern Reformen. Aram Radomski und Siegbert Schefke filmen und fotografieren heimlich dieses Ereignis. Anschließend werden ihre Aufnahmen mit Hilfe von West-Journalisten nach West-Berlin geschmuggelt. Die sensationellen Bilder sind noch am selben Abend in den Tagesthemen zu sehen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Aram Radomski
Jugendliche auf der Montagsdemonstration in Leipzig am 30. Oktober 1989. Die Massenflucht von DDR-Bürgern aus Ungarn und der CSSR im Sommer 1989 veranlasst immer mehr Menschen in der DDR, auf die Straße zu gehen und gegen die Politik des SED-Regimes...
Jugendliche auf der Montagsdemonstration in Leipzig am 30. Oktober 1989. Die Massenflucht von DDR-Bürgern aus Ungarn und der CSSR im Sommer 1989 veranlasst immer mehr Menschen in der DDR, auf die Straße zu gehen und gegen die Politik des SED-Regimes zu protestieren. Quelle: REGIERUNGonline/Harald Kirschner
Hundertausende demonstrieren am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz für Reformen und Demokratie in Ost-Berlin. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 89_1104_POL-Demo_01
Hundertausende demonstrieren am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz für Reformen und Demokratie in Ost-Berlin. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 89_1104_POL-Demo_01
Nach 28 Jahren fällt am 9. November die Mauer. Am Grenzübergang Invalidenstrasse liegen sich die ersten Besucher aus Ost-Berlin mit Bewohner aus dem Westen in den Armen. Quelle: REGIERUNGonline/Lehnartz
Nach 28 Jahren fällt am 9. November die Mauer. Am Grenzübergang Invalidenstrasse liegen sich die ersten Besucher aus Ost-Berlin mit Bewohner aus dem Westen in den Armen. Quelle: REGIERUNGonline/Lehnartz
Der Tag, der Geschichte schreibt: Am 9. November 1989 feiern Jugendliche am Grenzübergang Friedrichstraße die Öffnung der Mauer. Quelle: REGIERUNGonline/Klaus Lehnartz
Der Tag, der Geschichte schreibt: Am 9. November 1989 feiern Jugendliche am Grenzübergang Friedrichstraße die Öffnung der Mauer. Quelle: REGIERUNGonline/Klaus Lehnartz
Am 3. Dezember 1989 tritt die gesamte Parteiführung der SED zurück. Gegen einige der ehemaligen Amtsinhaber wird wegen Amtsmissbrauch und Korruption ermittelt. Auf einem Sonderparteitag Mitte Dezember wird eine neue Führung gewählt und die Partei...
Am 3. Dezember 1989 tritt die gesamte Parteiführung der SED zurück. Gegen einige der ehemaligen Amtsinhaber wird wegen Amtsmissbrauch und Korruption ermittelt. Auf einem Sonderparteitag Mitte Dezember wird eine neue Führung gewählt und die Partei in SED-PDS umbenannt. Wenige Mitglieder fordern die völlige Auflösung der Partei. Die Mehrheit lehnt dieses Ansinnen ab. In diesem Fall hätte die Partei ihr großes Vermögen und vor allem sofort ihre Macht verloren. Parteitagsdelegierte beim Studium des Neuen Deutschland. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Die neue Zeit hält auch bei der SED Einzug: Während einer Parteitagspause ließt ein Delegierter Walter Jankas „ Schwierigkeiten mit der Wahrheit“. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Die neue Zeit hält auch bei der SED Einzug: Während einer Parteitagspause ließt ein Delegierter Walter Jankas „ Schwierigkeiten mit der Wahrheit“. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Zehntausende demonstrieren im November und Dezember 1989 in Prag für demokratische Reformen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Zehntausende demonstrieren im November und Dezember 1989 in Prag für demokratische Reformen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Zehntausende demonstrieren im November und Dezember 1989 in Prag für demokratische Reformen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Zehntausende demonstrieren im November und Dezember 1989 in Prag für demokratische Reformen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Auf der DDR-Seite beginnen am 21. Dezember 1989 die Abrissarbeiten zum Mauerdurchbruch am Brandenburger Tor. Kurz nach Mitternacht laufen die Vorbereitungen zur Öffnung der Mauer am Brandenburger Tor an. Um 0.30 Uhr wird das erste Betonteil aus der Verankerung...
Auf der DDR-Seite beginnen am 21. Dezember 1989 die Abrissarbeiten zum Mauerdurchbruch am Brandenburger Tor. Kurz nach Mitternacht laufen die Vorbereitungen zur Öffnung der Mauer am Brandenburger Tor an. Um 0.30 Uhr wird das erste Betonteil aus der Verankerung gelöst. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper
Im Dezember 1989 kommt es in Bukarest, Timisoara und anderen Städten Rumäniens zu einer Vielzahl von Demonstrationen und blutigen Unruhen. Die Demonstranten forderten ein Ende der Ceausesku-Diktatur. Als Teile der Armee sich mit den Demonstranten verbünden...
Im Dezember 1989 kommt es in Bukarest, Timisoara und anderen Städten Rumäniens zu einer Vielzahl von Demonstrationen und blutigen Unruhen. Die Demonstranten forderten ein Ende der Ceausesku-Diktatur. Als Teile der Armee sich mit den Demonstranten verbünden kommt es zu Straßenkämpfen mit mehr als tausend Opfern. Im Bild Militäreinheiten in den Straßen von Timisoara im Dezember 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Spuren des Bürgerkrieges in Timisoara im Dezember 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Spuren des Bürgerkrieges in Timisoara im Dezember 1989. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Nach sozialistischer Misswirtschaft und Bürgerkrieg liegt die Wirtschaft am Boden. Es fehlt an den notwendigsten Sachen. Frauen suchen in den Straßen von Timisoara nach Brennholz. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
Nach sozialistischer Misswirtschaft und Bürgerkrieg liegt die Wirtschaft am Boden. Es fehlt an den notwendigsten Sachen. Frauen suchen in den Straßen von Timisoara nach Brennholz. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Markowsky
In Ost-Berlin protestieren am 23. Dezember 1989 Hunderte Menschen mit einem Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor gegen den brutalen Einsatz von Militär und Sicherheitskräften in Rumänien. Sie fordern die Gewährleistung der elementaren...
In Ost-Berlin protestieren am 23. Dezember 1989 Hunderte Menschen mit einem Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor gegen den brutalen Einsatz von Militär und Sicherheitskräften in Rumänien. Sie fordern die Gewährleistung der elementaren Menschenrechte für alle rumänischen Bürger. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper
In Ost-Berlin protestieren am 23. Dezember 1989 Hunderte Menschen mit einem Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor gegen den brutalen Einsatz von Militär und Sicherheitskräften in Rumänien. Sie fordern die Gewährleistung der elementaren...
In Ost-Berlin protestieren am 23. Dezember 1989 Hunderte Menschen mit einem Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor gegen den brutalen Einsatz von Militär und Sicherheitskräften in Rumänien. Sie fordern die Gewährleistung der elementaren Menschenrechte für alle rumänischen Bürger. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper
Warten auf die Hochrechnungen der ersten freien Wahlen in der DDR. Die Übertragungswagen aller großen nationalen und internationalen Sender vor dem Palast der Republik in Ost-Berlin am 18. März 1990 zeugen vom weltweiten Interesse. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas...
Warten auf die Hochrechnungen der ersten freien Wahlen in der DDR. Die Übertragungswagen aller großen nationalen und internationalen Sender vor dem Palast der Republik in Ost-Berlin am 18. März 1990 zeugen vom weltweiten Interesse. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper
Am 18. Mai 1990 unterzeichnen die Finanzminister der beiden deutschen Staaten den Staatsvertrag zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion: Theodor Waigel (r. unten) für die Bundesrepublik und Walter Romberg (l. unten) für die DDR. Der Vertrag tritt...
Am 18. Mai 1990 unterzeichnen die Finanzminister der beiden deutschen Staaten den Staatsvertrag zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion: Theodor Waigel (r. unten) für die Bundesrepublik und Walter Romberg (l. unten) für die DDR. Der Vertrag tritt am 1. Juli 1990 in Kraft. Bundesarchiv/1990-0518-025/Bernd Settnick
In Anwesenheit führender Politiker der ehemaligen Alliierten wird am 22. Juni 1990 mit dem Abbau des Checkpoints Charlie an der Friedrichsstraße begonnen. Dieser weltbekannte innerstädtische Grenzübergang war 1961 für westalliierte Militärangehörige...
In Anwesenheit führender Politiker der ehemaligen Alliierten wird am 22. Juni 1990 mit dem Abbau des Checkpoints Charlie an der Friedrichsstraße begonnen. Dieser weltbekannte innerstädtische Grenzübergang war 1961 für westalliierte Militärangehörige und ausländische Diplomaten eingerichtet worden. Zur gleichen Zeit tagt in Berlin die Zwei-plus-Vier-Konferenz der Außenminister der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der UdSSR sowie der beiden deutschen Staaten. Die Konferenz verhandelt außenpolitische Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands. Vor dem Grenzhäuschen posieren DDR-Außenminister Markus Meckel (1.v.l.), Großbritanniens Außenminister Douglas Hurd (4.v.l.), der ehemalige Westberliner Bürgermeister und Bundeskanzler Willy Brand (5.v.l.), der Außenminister der USA, James Baker (7.v.l.), Frankreichs Außenminister Roland Dumas (9.v.l.), Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (11. v.l.), UdSSR Außenminister Eduard Schewardnadse (12. v.l.) und ganz rechts, der Ostberliner Oberbürgermeister Tilo Schwierzina. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Sandro Most/RHG_Fo_SaMo_001
Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands (Einigungsvertrag), 31. August 1990. REGIERUNGonline/Engelbert Reineke
Der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands (Einigungsvertrag), 31. August 1990. REGIERUNGonline/Engelbert Reineke
Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit beginnen am 3. Oktober 1990 mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Ostberliner Marienkirche. Es folgt ein Staatsakt in der Philharmonie und am Abend die Feier vor dem Reichstag. REGIERUNGonline/Engelbert...
Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit beginnen am 3. Oktober 1990 mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Ostberliner Marienkirche. Es folgt ein Staatsakt in der Philharmonie und am Abend die Feier vor dem Reichstag. REGIERUNGonline/Engelbert Reineke
"Wir sind unschuldig!" Graffiti auf dem Marx-Engels-Denkmal am 7. Oktober 1990. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper
"Wir sind unschuldig!" Graffiti auf dem Marx-Engels-Denkmal am 7. Oktober 1990. Robert-Havemann-Gesellschaft/Andreas Kämper
Die Bürger der neuen Bundesländer nehmen am 2. Dezember 1990 erstmals an einer Bundestagswahl teil. REGIERUNGonline/Harald Kirschner
Die Bürger der neuen Bundesländer nehmen am 2. Dezember 1990 erstmals an einer Bundestagswahl teil. REGIERUNGonline/Harald Kirschner

Internationales Geschehen

Der Machtantritt Michail Gorbatschows in der Sowjetunion 1985 und der von ihm ausgelöste grundlegende Systemwandel ist ein wichtiger Schritt hin zum Ende des „real existierenden Sozialismus“ in Europa. Doch schon zuvor zeigen beispielsweise die Unruhen in der Volksrepublik Polen, dass das sozialistische System in einer schweren Krise steckt. So sehr sich die alten Partei- und Staatschefs auch dagegen sträuben: Die Umbrüche beim großen Bruder Sowjetunion führen zu einem gewaltigen Druck, Reformen auch in ihren Ländern zuzulassen.

Zuerst kollabieren die sozialistischen Systeme in Ungarn und Polen. Der Zusammenbruch ihrer sozialistischen Gesellschaftsordnungen ist mit einer Öffnung der Länder nach Westen verbunden. So beginnen ungarische Soldaten am 2. Mai 1989 mit dem Abbau der elektronischen Sicherungsanlagen und Stacheldrahtzäune an der Grenze zu Österreich. Das Land verabschiedet sich damit endgültig aus dem sozialistischen Lager. Und es eröffnet Tausenden von DDR-Bürgern eine neue Fluchtmöglichkeit in Richtung Westen.

Im Juni 1989 werden Vertreter der Arbeitergewerkschaft Solidarnosc in die polnische Regierung gewählt. Im Herbst und Winter 1989 brechen die sozialistischen Regierungen der DDR, der Tschechoslowakei, Rumäniens und Bulgariens unter dem Druck ihrer Bevölkerung zusammen. Innerhalb kurzer Zeit und auf zumeist friedlichem Weg zerfällt das sozialistische Lager in ganz Europa – politisch und wirtschaftlich. Die Sowjetunion als Vielvölkerstaat löst sich auf. Es bilden sich neue souveräne Staaten innerhalb ihrer alten Grenzen. In den 1990er Jahren stehen schließlich nur noch vier letzte Bastionen des Kommunismus in der Welt: China, Nordkorea, Vietnam und Kuba.

In der Nacht vom 4. zum 5. Juni 1989 setzen die chinesischen Kommunisten der Demokratiebewegung in ihrem Land ein blutiges Ende: Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking verursachen sie ein Blutbad gegen Tausende Demonstranten, das die ganze Welt schockiert.

Die fast 45 Jahre die Welt beherrschende Ost-West-Block-Konfrontation kommt zu einem Ende. Und mit ihr die vielen Stellvertreterkriege in der Dritten Welt, in denen die alten Supermächte USA und Sowjetunion jeweils die Konfliktparteien unterstützen. Es keimt die Hoffnung auf, dass die Welt fortan friedfertiger werden könnte.

Einer der vielen Ost-West-Stellvertreterkriege tobt ab 1975 in Angola. Hier kämpfen zeitweilig bis zu 50.000 Kubaner aufseiten der marxistisch-sozialistischen Volksbewegung gegen die von den USA unterstützten Verbände verschiedener nationaler Bewegungen und gegen Truppen des südafrikanischen Apartheidregimes. Ein 1988 abgeschlossener Vertrag leitet den Rückzug Südafrikas und den kubanischer Truppen aus Angola ein.

Im Dezember 1989 marschieren US-amerikanische Truppen in Panama ein und stürzen den Präsidenten General Manuel Noriega. In Nicaragua wird im selben Jahr der Krieg zwischen den Contras und der sandinistischen Regierung beendet. Der Friede kommt durch Vermittlung der zentralamerikanischen Staaten zustande.

Deutsch-deutsches Verhältnis

Die innerdeutschen Beziehungen verbessern sich weiterhin. Im April 1989 besucht der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) die DDR und verhandelt über die Errichtung eines dritten Grenzübergangs zwischen Niedersachsen und der DDR. Man trifft Vereinbarungen über den „kleinen Grenzverkehr“, die Besuchsreisen für die Bewohner Hamburgs und Kiels in die DDR erleichtern. Im Mai 1989 spielen die Berliner Philharmoniker erstmals in Ost-Berlin, und der Regierende Bürgermeister von West-Berlin, Walter Momper, trifft im Juni 1989 mit Erich Honecker zusammen. Man handelt Reiseerleichterungen für Westberliner aus.

Deutsche Demokratische Republik

Die DDR-Führung geht ab 1987 deutlich auf Distanz zur Reformpolitik Michail Gorbatschows. Die DDR, so die offizielle Begründung, habe im Gegensatz zur Sowjetunion keinen Reformbedarf. Tatsächlich sieht es aber ganz anders aus: Die DDR steht kurz vor dem wirtschaftlichen und finanziellen Kollaps, und wöchentlich erhöht sich die Zahl der Ausreiseanträge. Im Sommer 1989 haben 120.000 Bürger solche Anträge gestellt. Noch dramatischer für die SED-Führung ist die im Sommer beginnende Fluchtwelle von DDR-Bürgern über Ungarn und Polen – mit der regelrechten Belagerung der bundesdeutschen Botschaften in Warschau und Prag. So geht es bei den innerdeutschen Verhandlungen bald nicht mehr um Reiseerleichterungen für Bundesbürger, sondern um die Ausreise Zehntausender DDR-Bürger, die in Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei nur darauf warten, ihr Land verlassen zu können.

Die starre, reformunfähige Haltung der DDR-Staatsführung zeigt sich noch einmal deutlich in der offensichtlichen Fälschung der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989. Außerdem applaudiert die Partei demonstrativ der blutigen Niederschlagung der chinesischen Studentenbewegung im Juni 1989. Die Führung hat den Kontakt zu ihrem Volk endgültig verloren.

Die offiziellen Jubelfeiern zum 40. Jahrestag der DDR werden zum Fiasko. In den Straßen Ost-Berlins, Leipzigs und in anderen Städten demonstrieren Zehntausende gegen den Staat. Als am 9. November 1989 die Mauer fällt, ist das Schicksal des „ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden“ besiegelt. Im März 1990 folgen freie Wahlen, im Juli 1990 wird die D-Mark offizielles Zahlungsmittel in der DDR, und am 3. Oktober 1990 endet die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik mit ihrem Beitritt zur Bundesrepublik.

Jugendkultur in der DDR

Fernab der offiziellen Kulturangebote entwickelt sich Mitte der 1980er Jahre in der DDR eine äußerst lebendige Musik- und Kulturszene. Eine wichtige Rolle dabei spielen Bands wie Herbst in Peking, Namenlos, Skeptiker oder Feeling B, die meistens Punkmusik spielen und sich nicht um Konventionen oder staatliche Vorschriften scheren.

Dem Staat entgleitet, trotz massiver Gegenmaßnahmen wie z. B. Auftrittsverboten, immer mehr die Kontrolle über die Szene. Für manche Jugendliche sind der Irokesenschnitt und die Lederjacke nicht nur das Symbol der Ablehnung bürgerlicher Werte, sondern vor allem ein Erkennungsmerkmal für die Gegnerschaft zum Staat. Viele Konzerte von unangepassten Bands finden in Kirchenräumen statt, in denen die staatliche Kontrolle nur teilweise greift.

Offizielle staatliche Kulturangebote – so finden 1987/88 in Berlin unter anderem Großkonzerte mit Bob Dylan und Bruce Springsteen statt – werden von vielen Jugendlichen wahrgenommen. Und doch gelingt es FDJ und SED nicht annähernd, ihr Kulturmonopol zu halten.

Bundesrepublik Deutschland

In der Bundesrepublik gewinnen die Grünen weiter Terrain. Die letzten Wahlen in West-Berlin vor der Wiedervereinigung am 29. Januar 1989 schaffen durch Stimmgewinne von SPD und Alternativer Liste (AL) die Voraussetzungen für die Bildung einer rot-grünen Landesregierung. In ihrem Wahlprogramm fordert die AL unter anderem die Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft.

Im Januar 1989 beschließt der Bundestag die Verlängerung des Grundwehrdienstes von 15 auf 18 Monate, setzt die Neuregelung jedoch kurz darauf für drei Jahre aus. Beim Treffen der Landsmannschaft Schlesien im Juli 1989 bekräftigt der CSU-Vorsitzende Theo Waigel den unveränderten Anspruch auf die zu Polen gehörenden Gebiete östlich von Oder und Neiße. Und ab August 1989 verzichten die Zeitungen und Zeitschriften des Axel Springer Verlags darauf, den Begriff „DDR“ in Anführungszeichen zu setzen – die Anerkennung der DDR durch den Springer-Verlag kurz vor ihrem Zusammenbruch. All dies sind Hinweise darauf, wie wenig die politischen Kräfte und die Medien in der Bundesrepublik Deutschland auf die kommenden und sich überschlagenden Entwicklungen vorbereitet sind, die kaum ein Jahr später zur Wiedervereinigung führen.

Zitierempfehlung: „Kontext zum Portal Revolution“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Mai 2017, www.jugendopposition.de/145313


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