Abschrift
Es gab eine Junge Gemeinde, JG, und eine Evangelische Studentengemeinde, ESG. Und von der jungen Gemeinde hieß es immer, dass sie politischer ist, weil sie eben mehr an der Basis arbeitete, ja? Also mehr auch Lehrlinge hatte und nicht Studenten. Studenten waren ja eher immer auch in dieser Zwickmühle, dass, wenn sie zu laut werden, zu offen sich äußern, dass sie exmatrikuliert werden. Und die Lehrlinge hatten eigentlich weniger Angst.
Es gab einen festen Tag in der Woche, ich glaube immer Donnerstag, und es gab eine sogenannte Vorbereitungsgruppe, Vorbereitungsteam, VT abgekürzt, das sich immer traf und überlegte, was machen wir. Also da gab es ganz unterschiedliche Themen, zum Beispiel eben, wenn junge Männer zur Armee sollten, also wie lehne ich den Dienst mit der Waffe ab, also wie werde ich Bausoldat zum Beispiel, ja? Oder auch Lesung von Texten von Christa Wolf, Diskussionen über die Bibel, über bestimmte Bibelstellen, auch Musikabende, also sehr unterschiedliche Themen.
Doris Liebermann, Zeitzeugin auf www.jugendopposition.de