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Roland Jahn

Roland Jahn während seiner Studentenzeit in Jena (1975). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Roland Jahn während seiner Studentenzeit in Jena (1975). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Studienbuch von Roland Jahn (1975). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Studienbuch von Roland Jahn (1975). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Studienbuch von Roland Jahn (1975). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Studienbuch von Roland Jahn (1975). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Antrag auf Exmatrikulation Roland Jahns durch seine Seminargruppe (1977). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft (BStU-Kopie)
Antrag auf Exmatrikulation Roland Jahns durch seine Seminargruppe (1977). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft (BStU-Kopie)
„Weil er gröblich gegen die Studiendisziplin verstoßen hat“: Studienbuch von Roland Jahn mit dem Vermerk über die Exmatrikulation (1977). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
„Weil er gröblich gegen die Studiendisziplin verstoßen hat“: Studienbuch von Roland Jahn mit dem Vermerk über die Exmatrikulation (1977). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Postkarte „Bildungsverbot“. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Manfred Hildebrand
Postkarte „Bildungsverbot“. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Manfred Hildebrand
Entlarvung der Diktatur: Roland Jahn schminkt sich 1982 als Hitler/Stalin. Im Bild: Postkartenaktion zum 1. Mai 1982. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Manfred Hildebrandt
Entlarvung der Diktatur: Roland Jahn schminkt sich 1982 als Hitler/Stalin. Im Bild: Postkartenaktion zum 1. Mai 1982. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Manfred Hildebrandt
Die Stasi observiert und fotografiert Roland Jahn (April 1982). Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Die Stasi observiert und fotografiert Roland Jahn (April 1982). Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Roland Jahn (links) und Andreas Friedrich in Jena Anfang 1980er Jahre. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Roland Jahn (links) und Andreas Friedrich in Jena Anfang 1980er Jahre. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Dieses Solidarnosc-Fähnchen hat Roland Jahn an seinem Fahrrad hängen (1982). Wochenlang fährt Roland Jahn mit dem Fähnchen an seinem Fahrrad durch Jena. Am 1. September 1982 um 7.10 Uhr, wird er verhaftet. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft (BStU-Kopie)
Dieses Solidarnosc-Fähnchen hat Roland Jahn an seinem Fahrrad hängen (1982). Wochenlang fährt Roland Jahn mit dem Fähnchen an seinem Fahrrad durch Jena. Am 1. September 1982 um 7.10 Uhr, wird er verhaftet. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft (BStU-Kopie)
Wegen der angeblichen Herabwürdigung von staatlichen Symbolen wird am 2. September 1982 der Haftbefehl gegen Roland Jahn erlassen. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, MfS BV Gera AU 728/83 Gerichtsakte Band 1, Blatt 24
Wegen der angeblichen Herabwürdigung von staatlichen Symbolen wird am 2. September 1982 der Haftbefehl gegen Roland Jahn erlassen. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, MfS BV Gera AU 728/83 Gerichtsakte Band 1, Blatt 24
Nach fünf Monaten Untersuchungshaft wird Roland Jahn am 20. Januar zu 22 Monaten Freiheitsstrafe wegen „öffentlicher Herabwürdigung der staatlichen Ordnung“ und „Missachtung staatlicher Symbole“ verurteilt. Nach internationalen Protesten gegen...
Nach fünf Monaten Untersuchungshaft wird Roland Jahn am 20. Januar zu 22 Monaten Freiheitsstrafe wegen „öffentlicher Herabwürdigung der staatlichen Ordnung“ und „Missachtung staatlicher Symbole“ verurteilt. Nach internationalen Protesten gegen seine Inhaftierung – und die weiterer Jenenser Oppositioneller – wird er zwei Monate später vorzeitig entlassen und widerruft seinen Ausreiseantrag, den er im Gefängnis gestellt hat. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 1 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 2 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 2 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 3 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 3 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 4 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 4 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 5 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 5 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 6 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 6 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 7 von 7
Urteil gegen Roland Jahn vom 20. Januar 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 7 von 7
Roland Jahn im Februar 1983 kurz nach seiner Haftentlassung bei einer Wanderung in den Jenaer Bergen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Petra Falkenberg
Roland Jahn im Februar 1983 kurz nach seiner Haftentlassung bei einer Wanderung in den Jenaer Bergen. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Petra Falkenberg
Roland Jahn auf der Demonstration anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Jenas, 18. März 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Albrecht
Roland Jahn auf der Demonstration anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Jenas, 18. März 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Albrecht
Roland Jahn mit einem zerstörten Transparent auf der Demonstration zum Pfingstreffen der FDJ, 19. Mai 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Albrecht
Roland Jahn mit einem zerstörten Transparent auf der Demonstration zum Pfingstreffen der FDJ, 19. Mai 1983. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bernd Albrecht
Stasichef Erich Mielke genehmigt am 6. Juni 1983 die Abschiebung Roland Jahns. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 3
Stasichef Erich Mielke genehmigt am 6. Juni 1983 die Abschiebung Roland Jahns. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 3
Stasichef Erich Mielke genehmigt am 6. Juni 1983 die Abschiebung Roland Jahns. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 3
Stasichef Erich Mielke genehmigt am 6. Juni 1983 die Abschiebung Roland Jahns. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 3
Stasichef Erich Mielke genehmigt am 6. Juni 1983 die Abschiebung Roland Jahns. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 3 von 3
Stasichef Erich Mielke genehmigt am 6. Juni 1983 die Abschiebung Roland Jahns. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 3 von 3
Roland Jahn illegal auf dem Alex. Nach seiner gewaltsamen Zwangsabschiebung und Ausbürgerung im Juni 1983 hat Roland Jahn Einreiseverbot in die DDR. Im April 1985 gelingt es ihm jedoch, über den Ostberliner Transitflughafen Schönefeld unbemerkt in...
Roland Jahn illegal auf dem Alex. Nach seiner gewaltsamen Zwangsabschiebung und Ausbürgerung im Juni 1983 hat Roland Jahn Einreiseverbot in die DDR. Im April 1985 gelingt es ihm jedoch, über den Ostberliner Transitflughafen Schönefeld unbemerkt in die DDR einzureisen. Er trifft sich dort mit Oppositionellen und besucht auch seine Heimatstadt Jena. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rüdiger Rosenthal
Illegal zu Hause: Roland Jahn besucht während seines heimlichen Aufenthalts in der DDR auch seine Heimatstadt Jena (April 1985). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rüdiger Rosenthal
Illegal zu Hause: Roland Jahn besucht während seines heimlichen Aufenthalts in der DDR auch seine Heimatstadt Jena (April 1985). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rüdiger Rosenthal
April 1985, Nordfriedhof von Jena: Roland Jahn besucht während seines illegalen Aufenthalts in der DDR auch das Grab von Matthias Domaschk. Den Kranz hat Gerold Hildebrand für ihn gekauft und bereits aufs Grab gelegt. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rüdiger...
April 1985, Nordfriedhof von Jena: Roland Jahn besucht während seines illegalen Aufenthalts in der DDR auch das Grab von Matthias Domaschk. Den Kranz hat Gerold Hildebrand für ihn gekauft und bereits aufs Grab gelegt. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rüdiger Rosenthal
Bei seinem illegalen Aufenthalt in der DDR im April 1985 macht Roland Jahn einen Abstecher nach Graitschen, einem Dorf in der Nähe Jenas, in dem der Bildhauer Michael Blumhagen wohnte. Sein Haus war ein Treffpunkt für Oppositionelle aus Jena, bevor...
Bei seinem illegalen Aufenthalt in der DDR im April 1985 macht Roland Jahn einen Abstecher nach Graitschen, einem Dorf in der Nähe Jenas, in dem der Bildhauer Michael Blumhagen wohnte. Sein Haus war ein Treffpunkt für Oppositionelle aus Jena, bevor es im Juli 1982 im Auftrag des MfS abgerissen wurde. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rüdiger Rosenthal
Das MfS verfolgt Roland Jahn auch in West-Berlin. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 2
Das MfS verfolgt Roland Jahn auch in West-Berlin. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 2
Das MfS verfolgt Roland Jahn auch in West-Berlin. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 2
Das MfS verfolgt Roland Jahn auch in West-Berlin. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 2
Roland Jahn am 26. Januar 1988 bei Lektüre des Neuen Deutschland, dem Zentralorgan der SED. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 88_0126_WIF_Medien_02
Roland Jahn am 26. Januar 1988 bei Lektüre des Neuen Deutschland, dem Zentralorgan der SED. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 88_0126_WIF_Medien_02
Der Arm des gefürchteten DDR-Staatssicherheitsdienstes reichte bis über die Mauer. Observationsfoto des Wohnhauses von Roland Jahn in der Görlitzer Straße in West-Berlin. Quelle: BStU, MfS, HA VIII 1994, Bd. 1, S. 9 - 48
Der Arm des gefürchteten DDR-Staatssicherheitsdienstes reichte bis über die Mauer. Observationsfoto des Wohnhauses von Roland Jahn in der Görlitzer Straße in West-Berlin. Quelle: BStU, MfS, HA VIII 1994, Bd. 1, S. 9 - 48
Der Arm des gefürchteten DDR-Staatssicherheitsdienstes reichte bis über die Mauer. Observationsfoto des Wohnhauses von Roland Jahn in der Görlitzer Straße in West-Berlin. Quelle: BStU, MfS, HA VIII 1994, Bd. 1, S. 13 - 48-2
Der Arm des gefürchteten DDR-Staatssicherheitsdienstes reichte bis über die Mauer. Observationsfoto des Wohnhauses von Roland Jahn in der Görlitzer Straße in West-Berlin. Quelle: BStU, MfS, HA VIII 1994, Bd. 1, S. 13 - 48-2
Fahndungskartei des MfS zu Roland Jahn, Juli 1988. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 2
Fahndungskartei des MfS zu Roland Jahn, Juli 1988. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 2
Fahndungskartei des MfS zu Roland Jahn, Juli 1988. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 2
Fahndungskartei des MfS zu Roland Jahn, Juli 1988. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 2
Am 23. November 1989 wird das Ermittlungsverfahren gegen Roland Jahn eingestellt. Im Herbst 1989 gibt es keine gesellschaftlichen Interessen mehr an einer Bestrafung. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Am 23. November 1989 wird das Ermittlungsverfahren gegen Roland Jahn eingestellt. Im Herbst 1989 gibt es keine gesellschaftlichen Interessen mehr an einer Bestrafung. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Roland Jahn und Wolf Biermann am 2. Oktober 2010 in der "Open-Air-Ausstellung Friedliche Revolution 1989/1990" auf dem Alexanderplatz in Berlin. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rolf Walter
Roland Jahn und Wolf Biermann am 2. Oktober 2010 in der "Open-Air-Ausstellung Friedliche Revolution 1989/1990" auf dem Alexanderplatz in Berlin. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rolf Walter
Roland Jahn, 2010. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Dirk Vogel
Roland Jahn, 2010. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Dirk Vogel
Roland Jahn, 10. November 2004. Foto: Gunnar Uhlenhut;
Roland Jahn, 10. November 2004. Foto: Gunnar Uhlenhut;
Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Haftbefehl gegen den West-Berliner Roland Jahn vom 22. Dezember 1987.
Haftbefehl gegen den West-Berliner Roland Jahn vom 22. Dezember 1987.
Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Kurzauskunft des MfS zu Roland Jahn vom 20. Januar 1988.
Kurzauskunft des MfS zu Roland Jahn vom 20. Januar 1988.
Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 1 von 2
Kurzauskunft des MfS zu Roland Jahn vom 20. Januar 1988.
Kurzauskunft des MfS zu Roland Jahn vom 20. Januar 1988.
Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv, Seite 2 von 2

Probstzella, Frühjahr 1983. Roland Jahn wird am 8. Juni 1983 gegen seinen Willen ausgebürgert und mit Gewalt in die Bundesrepublik abgeschoben. In Knebelketten zum Grenzübergang Probstzella gebracht, sperrt man ihn in ein Zugabteil, das erst in der Bundesrepublik vom Schaffner geöffnet wird. Dabei will Roland Jahn die DDR nicht verlassen, sondern sie verändern. Fantasievoll prangert er in Einzelaktionen Ungerechtigkeiten an und bringt sie mithilfe der westlichen Medien an die Öffentlichkeit.

Nachdem er 1977 wegen seiner Proteste gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns von der Universität Jena geworfen wird, geht er mit einem leeren weißen Plakat auf die offizielle Kundgebung zum 1. Mai. Alle, die das Plakat sehen, verstehen die Botschaft: Ich darf meine Meinung nicht sagen, aber die Stasi kann schlecht ein leeres Plakat verbieten. Ebenso verschickt er Postkarten mit einem Foto von sich, auf dem eine Gesichtshälfte als Hitler und die andere als Stalin geschminkt ist. In diesem Aufzug nimmt er am 1. Mai 1982, neben der offiziellen Tribüne stehend, die Parade ab. Er will die Menschen zum Nachdenken anregen, unter wem man schon alles am 1. Mai marschiert ist.

Am 1. September 1982 wird er verhaftet, weil er eine polnische Flagge mit dem Schriftzug der verbotenen polnischen Gewerkschaft Solidarnosc am Fahrrad hat. Im Gefängnis versucht die Stasi mit allen Mitteln, ihn zur Ausreise zu bewegen. Die Stasi-Leute zeigen ihm Postkarten von einer Freundin aus Paris und sagen ihm, dass alle seine Freunde bereits in der Bundesrepublik sind, auch Petra Falkenberg und ihre gemeinsame Tochter, was nicht der Wahrheit entspricht. Daraufhin unterschreibt er den Ausreiseantrag.

Nach sechs Monaten Untersuchungshaft wird er zu 22 Monaten Freiheitsstrafe wegen „öffentlicher Herabwürdigung der staatlichen Ordnung“ und „Missachtung staatlicher Symbole“ verurteilt, kurz darauf jedoch wegen der Proteste, auch aus der Bundesrepublik, freigelassen. Die unverhoffte Freiheit ist ein Triumph für ihn, er zieht den Ausreiseantrag zurück und engagiert sich bis zu seiner gewaltsamen Ausbürgerung in der Friedensgemeinschaft Jena.

Die erste Zeit in West-Berlin ist schwer, er will in die DDR zurück und weigert sich zunächst, den Pass der Bundesrepublik anzunehmen. In die DDR darf er offiziell nicht mehr einreisen. Erst bei einer illegalen Reise nach Jena 1985 wird ihm klar, dass seine Heimatstadt nicht mehr so ist wie in seiner Erinnerung. Alle seine Freunde sind weggezogen oder ausgewiesen.

Roland Jahn engagiert sich nun von der Bundesrepublik aus. Er wird in West-Berlin neben Jürgen Fuchs zum wichtigsten Unterstützer der DDR-Opposition. Er ist Kontaktperson und Nachrichtenzentrale, besorgt Druckmaschinen, Videokameras, Bücher und Computer und lässt sie von einem Netz von Kurieren in die DDR schmuggeln. Die Stasi sieht in ihm einen Hauptfeind und bespitzelt ihn auch in West-Berlin. Sie versucht, seinen Ruf zu schädigen, indem sie Gerüchte über seine angebliche Tätigkeit für westliche Geheimdienste streut, und erlässt im Dezember 1987 einen Haftbefehl gegen ihn wegen „landesverräterischer Nachrichtenübermittlung“ – obwohl er inzwischen Bürger der Bundesrepublik ist.



Biografische Angaben zu Roland Jahn finden sie im Personenlexikon.

Zitierempfehlung: „Roland Jahn“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145512

 


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