Jürgen Fuchs
deutscher Schriftsteller
geboren am 19. Dezember 1950 in Reichenbach
gestorben am 9. Mai 1999 in Berlin
1971-1975
Studium der Sozialpsychologie in Jena; betreibt zusammen mit seinem Freund Lutz Rathenow den "Arbeitskreis für Literatur und Lyrik", in dem vor allem der DDR-Alltag thematisiert wird – der Arbeitskreis wird bald von der Stasi überwacht.
1975
Seit 1973 Mitglied der SED, wird Fuchs wegen „feindlicher Angriffe gegen die Grundlagen der DDR“ nach einer Lesung im "Arbeitskreis für Literatur und Lyrik" aus der SED, der FDJ und kurz vor dem Abschluss vom Studium ausgeschlossen.
1976
Wenige Tage nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann wird Fuchs am 19. November verhaftet; ihm wird "staatsfeindliche Hetze im verschärften Falle" vorgeworfen.
Während der Haft erscheint in Westdeutschland sein Buch "Gedächtnisprotokolle", in dem er sich kritisch mit der "bürokratischen, dogmatischen und hierarchischen Gesellschaft" der DDR auseinandersetzt.
1977
Ende August wird Fuchs aus der Haft entlassen und nach Westberlin abgeschoben. Hier übt er fortan den Beruf des Schriftstellers und Sozialpsychologen aus.
1990
Mitarbeit in verschiedenen Bürgerkomitees zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit; bis 1998 Beirat der Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Akten.
Angaben basieren auf: Müller-Enbergs/Wielgohs/Hoffmann: "Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon", Ch. Links Verlag, Berlin 2000 und "Jürgen Fuchs", Int. Biographisches Archiv. Mit freundlicher Genehmigung der Munzinger-Archiv GmbH.