Abschrift
Diese Stasi-Unterlagen, die waren einerseits erschreckend, die haben einen auf ganz grausame Weise auch betroffen. Und andererseits waren es halt Familienalben. Das fand ich wunderbar. Ich habe aus der Dresdner Zeit – in den Endsiebzigern, wo ich um die 20 war – unheimlich viele Fotos gefunden: von Wanderungen, von irgendwelchen [Leuten] im Wald, mit denen man Pilze gesammelt hat. Dabei sind wir fotografiert wurden. Da waren dann Gisela und Jan dabei, die man ewig nicht mehr gesehen hatte, an die man sich erinnert hatte. Mensch, wer da alles dabei war! Das war natürlich auch 'ne wunderbare Sammlung.
Ich denke, wir haben Leute erreicht, wir haben angefangen, irgenwelche Schranken aufzubrechen, Verbindungen zu schaffen, wie sie nur am Anfang da waren. Wir haben was erreicht, auf jeden Fall. Wir haben nicht gleich die Gesellschaft verändert, aber es war nicht sinnlos, auf keinen Fall. Es gibt doch ganz viele Unmöglichkeiten, das Leben zu beeinflussen.
Andreas Friedrich, Zeitzeuge auf www.jugendopposition.de