Abschrift
Wir haben an alle Abgeordnete von Weißensee Briefe geschrieben. Wir haben die sozusagen über das informiert, was wir errechnet hatten. Wir haben es Wahlbetrug, Wahlfälschung genannt. Wir haben sie davon in Kenntnis gesetzt und sie aufgefordert, was dagegen zu tun. Und gesagt, sie wären als Abgeordnete gar nicht so richtig legitimiert. Die Resonanz war, wie man sich das vorstellen kann, gering. Es wurde nicht komplett ignoriert, wir wurden schon zum Gespräch eingeladen. Da wurde uns zum Beispiel gesagt: ´Es kann nur eine Wahrheit geben, und die steht im ND [Neues Deutschland]`.
Wir sollten unseren Mund halten und mit dem Quatsch aufhören. Im Prinzip war uns das ja klar. Wir haben natürlich nicht erwartet, dass die, wenn wir diese Eingaben machen, Strafanzeige stellen. Dass wir unsere Ergebnisse da auf den Tisch legen. Wir haben das ja bewusst so geplant gemacht, um diesen Weg einzuhalten. Wir wollten erstmal alles so machen, was man als Bürger so macht – mit allen Rechten. Doch dann war klar: So passiert nicht viel. Man kann dagegen nur öffentlich protestieren.
Evelyn Zupke, Zeitzeugin auf www.jugendopposition.de