Abschrift
„Das war ganz eindrücklich. An dem Abend gab es eine Feier bei uns, bei mir zu Hause in der Wohnung. Während der Zeit hatten wir ganz viel den Fernseher angemacht, um das mit den Demos in Leipzig zu gucken. Was passierte da überhaupt in der DDR? Dann kam im Fernsehen eine Nachricht, dass die Grenzübergänge passierbar sind, dass sich die Mauer geöffnet hat. Dann haben wir da hingeguckt: Nee, das ist jetzt nur ein Film, das kann jetzt nicht sein. Dann sind eigentlich meine ganzen Gäste gegangen: Jetzt gehen wir zur Mauer. Und ich bin nicht mitgegangen. Ich dachte, das kann ich nicht glauben, und ich will da nicht enttäuscht werden. Ich warte mal ab, was die erzählen. Ich habe bis zum Jahresende gebraucht, bis ich das erste Mal selber die Mauer überschritten habe. Dann bin ich als erstes nach Thüringen gefahren, zu meinen Eltern und Freunden, die noch dort gelebt haben.“
Dorothea Fischer, Zeitzeugin auf www.jugendopposition.de