Abschrift
Mit 17 Jahren habe ich mich entschieden, auch nach den Gesprächen in der Jungen Gemeinde und im Freundeskreis, den Dienst mit der Waffe nicht zu leisten. Das war selbstverständlich. Ich hatte mich auf den Kompromiss eingelassen, den Bausoldatendienst zu leisten. Später, als ich eingezogen werden sollte, habe ich selbstverständlich total verweigert. Wir sagten: Wir werden nicht zur Armee gehen, und wir kommen nicht umhin, im Gefängnis zu landen. Es war klar: Es steht uns nichts Anderes, nichts Besseres, nichts Schlechteres mehr bevor, als irgendwann zwei Jahre lang im Gefängnis zu sitzen. Und als uns bewusst war, jeder in der Gruppe landet irgendwann im Gefängnis, da war auch die Angst weg.
Rainer Müller, Zeitzeuge auf www.jugendopposition.de