Abschrift
Ich bin dann von der Oderbrücke zurückgegangen, wo die durchrollten und ein paar winkten. So ziemlich ratlos: Da muss man doch was machen können, muss doch gehen. Wir schreiben was, ich will was schreiben. Ich hab eigentlich gern geschrieben, wie schon das Tagebuch zeigt. Schreiben, und das liest jemand, und vielleicht fällt jemand anderem was ein. Auf diesem Gedankengang war ich dann ein bisschen weiter, irgendwann war ich bei Briefen angekommen. Bin zu meiner Freundin hingegangen, meiner besten Schulfreundin, und hab gesagt: Hey Bärbel, wie findest du das, wollen wir nicht was schreiben? Du kannst doch Schreibmaschine schreiben`. Ich konnte ja nicht mal Schreibmaschine schreiben.
Hildegart Becker, Zeitzeugin auf www.jugendopposition.de