Erweiterte Oberschule (EOS)
Entspricht dem heutigen Gymnasium. In der DDR durchlaufen in der Regel alle Schüler zunächst die zehnklassige Allgemeinbildende Polytechnische Oberschule (POS), die mit der heutigen Grund- und Realschule vergleichbar ist. Die EOS ist ab 1959 derjenige Schulzweig, der zum Abitur (12. Klasse) führt. Nach Beendigung der achten Klasse (ab 1984 nach der zehnten Klasse) wechseln im Durchschnitt pro Klasse drei Schüler an die EOS, um das Abitur abzulegen. Der Staat beschränkt die Zugangsmöglichkeiten zur EOS. Sie richten sich nicht nur nach den Leistungen, sondern auch nach der sozialen Herkunft, der politischen Überzeugung sowie dem späteren Studienwunsch. Vom Besuch der EOS ausgeschlossen sind meist überzeugte Christen, Pazifisten und Kinder, deren Eltern als unangepasst aufgefallen sind, einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt haben oder der politischen Opposition angehören.