Biografie Roland Bude
geboren am 22. März 1926 in Freiwaldau/Tschechoslowakei
gestorben am 17. April 2019
1943-1944
Luftwaffenhelfer in Berlin
1944
Notabitur
Im Juni wird er als Infanteriesoldat zur Wehrmacht einberufen und an die Ostfront abkommandiert.
1945
gerät er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er flieht.
1946
kommt er als Umsiedler nach Plaue in Thüringen und absolviert einen Abitur-Sonderlehrgang sowie einen Lehrgang für Russischlehrer.
1947/48
beginnt er ein Studium der Slawistik in Jena und ist gleichzeitig als Russischlehrer an der Volksschule Jena-Löbstedt tätig.
1948
zieht er nach Rostock und setzt dort sein Slawistikstudium fort. Er wird Vorsitzender der Hochschulgruppenleitung der Freien Deutschen Jugend, legt den Vorsitz aber wegen des auf ihn ausgeübten Drucks, Mitglied der SED zu werden, nach kurzer Zeit nieder. Er schließt sich einer Gruppe von Studenten an, die an der Universität Rostock mit konspirativen Aktionen Widerstand gegen die SED-Politik leisten.
1950
wird er am 13. Juli verhaftet und am 31. Oktober durch ein Sowjetisches Militärtribunal (SMT) in Schwerin zu zweimal 25 Jahren Straflager verurteilt. Er erhält keine Möglichkeit, sich zu verteidigen oder Entlastungszeugen zu benennen. Da Urteile mit Mehrfachstrafen im Allgemeinen zu einem Strafmaß zusammengefasst werden, beträgt Roland Budes Strafmaß 25 Jahre Straflager.
1951 bis 1955
Lagerhaft in Workuta und in Suchobeswodnoje
1955
wird er vorzeitig entlassen aufgrund des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 28. September, der nach dem Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer in der UdSSR ergeht. Er siedelt zu seiner Familie nach München über.
1956
setzt er sein Studium der Slawistik, Osteuropäischen Geschichte und des Völkerrechts in München fort.
1959
wird er Leiter des Informationszentrums Haus Einheit in Freiheit in Bonn.
1962
Berufung ins Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (später Bundesministerium für Innerdeutsche Beziehungen)
1987
Auszeichnung mit Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
1989
wird Roland Bude Leiter der Abteilung I, Kultur, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zur deutschen Einheit im Bundesinnenministerium. Darüber hinaus engagiert er sich in einer Reihe von Häftlingsverbänden.
1991
geht er als Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium in den Ruhestand.
1992-1995
ist er Vorsitzender der Union der Opferverbände der Kommunistischen Gewaltherrschaft (UOKG), dann Vorstandsmitglied bis 2001.
1993
Rehabilitation von der Militärhauptstaatsanwaltschaft der Russischen Förderation
1994-1998
Vorstandsvorsitzender der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge, heute Beisitzer
1998
wird er Vizepräsident der Internationalen Assoziation ehemaliger politischer Gefangener und Opfer des Kommunismus. Darüber hinaus ist er als Fachbeirat für Gesellschaftliche Aufarbeitung in der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur tätig.