Johannes Beleites
DDR-Opposition
geboren in Halle/Saale
1973-83
Zehnklassige Oberschule in Trebnitz (Bezirk Halle),
Nichtzulassung zum Abitur aus politischen Gründen
ab 1980
Mitarbeit in der kirchlichen Umwelt- und Friedensbewegung,
Anfertigung kritischer Fotocollagen zu friedens- und umweltpolitischen Themen,
Mitarbeit bei Samisdat-Projekten,
dokumentarische Fotographie oppositioneller Aktivitäten
ab 1982
Überwachung durch das MfS
1983-1985
Lehre als Elektromonteur im Braunkohlewerk Deuben
seit 1985
Als Operativer Vorgang (OV) vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bearbeitet
1985-1986
Betriebselektriker in einer Brikettfabrik des Braunkohlewerkes Deuben
1986-1987
Tätigkeit in privatem Fotogeschäft in Leipzig
1987-1989
Abitur an der Volkshochschule Leipzig
1987-1988
Unfreiwillige Arbeitslosigkeit wegen einer politisch gehaltenen Beurteilung der Brikettfabrik Deuben in der Personalakte
1988-1989
Tätigkeit als Aufsicht und Fotograf im Museum des Kunsthandwerks in Leipzig
Herbst 1989
Kurzzeitige Inhaftierung durch die Securitate in Rumänien unter dem Vorwurf der Spionage durch Fotografie des Alltagslebens in Rumänien,
dokumentarische Fotographie der Montagsdemonstrationen 1989
1990
Januar-Oktober: Mitarbeit im Bürgerkomitee Leipzig zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), zeitweilig Sprecher des Bürgerkomitees,
Juni-Oktober: Mitarbeiter und Beauftragter für Leipzig im Sonderausschuss der Volkskammer der DDR zur Kontrolle der Auflösung MfS,
Mitarbeit an der Ausarbeitung des ersten Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG),
Mitbegründung des Vereins Osteuropahilfe Halle e.V., Organisation und Durchführung humanitärer Hilfsprojekte in Rumänien, Kroation, Bosnien-Herzegowina, Lettland
seit 1990
Jurastudium in Göttingen und Berlin,
freie Mitarbeit in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und in der Abteilung Bildung und Forschung der Gauck-Behörde,
Forschungen zu MfS-Gefängnissen in der DDR,
Veröffentlichungen zu Strafrecht und MfS in der DDR, zur Vergangenheitsaufarbeitung, zum Stasi-Unterlagen-Gesetz und zum Umgang mit Stasi-Unterlagen
2002
Geladener Sachverständiger des Bundestags-Innenausschuss zur StUG-Novellierung