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Reinhard Schult

Reinhard Schult 1976 beim Trampen an der F 96. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult 1976 beim Trampen an der F 96. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult und andere Jugendliche bei einem Fest, circa 1975/76. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult und andere Jugendliche bei einem Fest, circa 1975/76. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult mit Freunden, circa 1975/76. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult mit Freunden, circa 1975/76. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Acht Monate Haft wegen „öffentlicher Herabwürdigung“: Hier der Entlassungsschein von Reinhard Schult aus der Untersuchungshaftanstalt Berlin (1980). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Acht Monate Haft wegen „öffentlicher Herabwürdigung“: Hier der Entlassungsschein von Reinhard Schult aus der Untersuchungshaftanstalt Berlin (1980). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult auf einem Foto in den Akten der Staatssicherheit. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Reinhard Schult auf einem Foto in den Akten der Staatssicherheit. Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Reinhard Schult (links mit Gitarre) während einer Friedenswerkstatt auf dem Gelände der Berliner Erlöserkirche. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Hartmut Beil
Reinhard Schult (links mit Gitarre) während einer Friedenswerkstatt auf dem Gelände der Berliner Erlöserkirche. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Hartmut Beil
Reinhard Schult ist einer der Bürgerrechtler, die am 4. September 1990 das Stasi-Unterlagenarchiv in Berlin besetzen. Kurz nach der Besetzung gibt er der Presse ein Interview. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Christian Thiel/ RHG_Fo_RDA_02533
Reinhard Schult ist einer der Bürgerrechtler, die am 4. September 1990 das Stasi-Unterlagenarchiv in Berlin besetzen. Kurz nach der Besetzung gibt er der Presse ein Interview. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Christian Thiel/ RHG_Fo_RDA_02533
Reinhard Schult im Mai 1980 beim Friedensseminar in Königswalde. Die Stasi hat im ganzen Ort Parkverbotsschilder aufgestellt.
Reinhard Schult im Mai 1980 beim Friedensseminar in Königswalde. Die Stasi hat im ganzen Ort Parkverbotsschilder aufgestellt.
Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Reinhard Schult, 24. November 2004. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gunnar Uhlenhut
Reinhard Schult, 24. November 2004. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Gunnar Uhlenhut

Pätz bei Königs Wusterhausen, Herbst 1976. Nachdem Reinhard Schult den Dienst an der Waffe bei der Nationalen Volksarmee verweigert hat, wird er im Alter von 25 Jahren als Bausoldat eingezogen. Nach zwei Wochen gibt es plötzlich eine Nachrichtensperre, und die jungen Bausoldaten dürfen nicht einmal mehr die Fernsehnachrichten der Aktuellen Kamera sehen. Später erfährt Reinhard Schult von zivilen Bediensteten an seinem Einsatzort, dass es dafür einen konkreten Grund gab: die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann.

Die Lieder Wolf Biermanns haben Reinhard Schult nie besonders interessiert, aber jetzt, wo seine Musik illegal ist, beschäftigt er sich intensiver mit den Texten. Von einer Freundin leiht er sich einen in der DDR verbotenen Mitschnitt des Biermann-Konzerts in Köln. Zusammen mit seinen Kameraden schreibt er die Liedtexte auf und vervielfältigt sie mühsam mit Durchschlagpapier auf der Schreibmaschine. Dabei muss immer einer der Bausoldaten Schmiere stehen, damit sie nicht von den Offizieren erwischt werden. Das würde nämlich Armeeknast für sie bedeuten.

Im Sommer 1979 wird ein Bekannter von Reinhard Schult beim Versuch, die DDR zu verlassen, verhaftet. Beim Stasi-Verhör behauptet er, Reinhard Schult sei in die Fluchtvorbereitungen eingeweiht. Reinhard Schult wird am 13. August 1979 wegen „Beihilfe zur Republikflucht“ verhaftet und ins Berliner Untersuchungsgefängnis gesteckt. Bei einer Hausdurchsuchung findet die Stasi die Biermann-Texte sowie eine Nummer der Zeitschrift Roter Morgen, veröffentlicht von der westdeutschen Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten.

Vor Gericht nimmt Reinhard Schults Bekannter die belastenden Aussagen zurück, sodass dem wutentbrannten Staatsanwalt nur noch der Anklagepunkt „öffentliche Herabwürdigung“ bleibt. Wegen der illegalen Texte in seiner Wohnung wird Reinhard Schult zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Weniger kann man ihm nicht geben, weil er diese Zeit schon in der Untersuchungshaft abgesessen hat.



Biografische Angaben zu Reinhard Schult finden sie im Personenlexikon.

Zitierempfehlung: „Reinhard Schult“, hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung Dezember 2019, www.jugendopposition.de/145500

 


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