Abschrift
Oktoberklubmitglied Wolfgang Gregor:
„Wir stehen also voll hier, aber wir wollen auch zeigen, was eventuell nicht gut ist. Wir wollen kritisch sein, und wir wollen verändern, ja? Mitarbeiten …“
Oktoberklubmitglied Jörn Fechner:
„… produktiv …“
Oktoberklubmitglied Wolfgang Gregor:
“… produktiv, produktiv nach vorne raus.“
Lied „Sag mir, wo du stehst!“:
Sag mir, wo du stehst!
Sag mir, wo du stehst!
Sag mir, wo du stehst und welchen Weg du gehst!
Zurück oder vorwärts, du musst dich entschließen!
Wir bringen die Zeit nach vorn Stück um Stück.
Du kannst nicht bei uns und bei ihnen genießen,
denn wenn du im Kreis gehst, dann bleibst du zurück!
Sag mir, wo du stehst …
Oktoberklubmitglied Hartmut König:
„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist beispielsweise, das gute politische Lied zu schaffen und zu singen. Bleibt die Frage: Was ist denn nun ein gutes politisches Lied. Also, abgesehen davon, dass es ganz, ganz verschiedene Formen annehmen kann, wie beispielsweise Ballade usw. – uninteressant. Wichtig ist aber, glaube ich, dass sich der Autor und auch der Sänger mit den Problemen seinesgleichen, seines Publikums genauestens beschäftigt hat. Mensch, im Grunde hat er sie selber, nicht? Ich meine, ich bin doch einer von denen, die dort sitzen, ich habe die gleichen Probleme oder zum großen Teil gleiche Probleme. Ich habe mich mit denen vorher unterhalten. Ich weiß, was sie anspricht. Ich weiß, was Argumente sind, die bei ihnen ankommen, ja? Was überzeugt bei ihnen. Und ich glaube, das muss in unseren Liedern sein. Was nützt es, wenn man in Jugendliedern wie in der Schlagerproduktion mal Phrase an Phrase reiht oder dreimal geschluckte Wahrheiten aneinanderreiht, nicht? Das hat absolut gar keinen Sinn. Ich meine, man muss das schon so sagen, dass die jungen Leute das erstens interessiert und dass es zweitens für sie glaubhaft ist, ja? Dass man in ihrer Sprache spricht und nicht schlechter.“
Quelle: Lieder machen Leute, 1968, PROGRESS Film-Verleih GmbH, Berlin