Mit der Ausbürgerung von Wolf Biermann im November 1976 beginnt eine neue kulturpolitische Eiszeit in der DDR. Der bis dahin relativ unbekannte Liedermacher wird über Nacht zur bekannten Persönlichkeit. Viele Jugendliche besorgen sich Mitschnitte seiner Lieder und vervielfältigen seine Texte, die unter der Hand weitergereicht werden. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fo_HAB_14883
Der PM 12 wird anstelle des Personalausweises ausgegeben, wenn dieser aus meist politischen Gründen eingezogen wird. Der Besitzer eines PM 12 ist faktisch vorverurteilt: Er muss sich regelmäßig auf dem Revier der Volkspolizei melden, darf in vielen Fällen die Stadt nicht verlassen und nicht ins Ausland reisen. Ein Original des Dokuments ist im Mauermuseum am Checkpoint Charlie in Berlin ausgestellt. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft / RHG_Fak_0308
Plakat zu Martin Scorseses Konzertfilm über das Abschiedskonzert der legendären Rockband The Band vom 25. November 1976. Quelle: Bundesarchiv/Filmarchiv
Die Romanfassung des Theaterstücks „Die neuen Leiden des jungen W.“ wird in der DDR zum Bestseller. Da der Verlag die Nachfrage nicht befriedigen kann, werden Autorenlesungen veranstaltet und die raren Exemplare im Foyer verkauft. Im Bild: die Autoren Ulrich Plenzdorf (l.) und Klaus Schlesinger am 11. Mai 1973 auf der Bühne des Filmtheaters Kosmos. Quelle: Archiv StAufarb, Bestand Klaus Mehner, 73_0511_KUL_Plenzdorf_01
Im offiziellen Sprachgebrauch der DDR sind westliche Begriffe unerwünscht. So sollen die Jugendlichen zu einer Tanzveranstaltung statt zu einer Disko gehen, und die Musik wird von einem Plattenunterhalter statt von einem Diskjockey gemacht. Diese Sprachregelung hat sich allerdings bei den DDR-Jugendlichen nie durchgesetzt. Für die Jugendlichen bleibt es bei Disko und DJ. Im Bild eine "Tanzveranstaltung" in einem Lehrlingsinternat in Jördenstorf in der Nähe von Neubrandenburg, 17. August 1978. Quelle: Bundesarchiv/183-T0617-001/Link