Staatsdoktrin
Summe von Ansichten und Handlungsmaximen, welche die Politik eines Staates kennzeichnen. In einem demokratischen Staat ist sie von einer Verfassung charakterisiert, die die Freiheit ihrer Bürger akzeptiert, toleriert und fördert. Die Anforderungen des Staates gegenüber dem Bürger, und die Rechte der Bürger, werden gesetzlich eingegrenzt (politische Freiheits- und Gestaltungsrechte, Privatsphäre, Verwaltungs- und Verfassungsgerichte, Widerstandsrecht). In diktatorischen Staaten ist die Staatsdoktrin dadurch gekennzeichnet, dass die allgemeine wie die persönliche Freiheit eingeschränkt ist. Der Staat herrscht unumschränkt über seine Untertanen. In den kommunistischen Staaten ist die Staatsdoktrin vom Marxismus-Leninismus als einzig anerkannte Weltanschauung geprägt. Bereits Widerspruch wird als Angriff auf die Staatsgewalt interpretiert. Die offene Ablehnung dieser Staatsdoktrin zieht zumeist Repressionen nach sich.