Eiserner Vorhang
Im eigentlichen Sinn eine Feuerschutzvorrichtung im Theater, doch im politischen Bereich meint der Begriff die fast undurchdringliche Grenze zwischen den sozialistischen Staaten des Ostblocks und den westeuropäischen Demokratien. In den politischen Sprachgebrauch kommt der Begriff, nachdem Winston Churchill ihn 1946 in einer Rede benutzt, um die beginnende Abschottung des Ostblocks gegenüber dem Westen zu charakterisieren.
Zum Eisernen Vorhang gehört die Abschottungsideologie gegenüber dem Westen genauso wie ihre Stacheldrahtverhaue, Minenfelder, Selbstschussanlagen und Wachtürme von Ungarn bis an die mecklenburgische Ostseeküste. Zwischen den Gebieten beiderseits des Eisernen Vorhangs existiert nur wenig wirtschaftlicher Austausch. Auch Reisen sind nur unter schwierigen Bedingungen möglich. Durch den Bau der Grenzanlagen werden zahlreiche Familien und Freunde getrennt – teilweise für immer.
Ungarn öffnet als erster Staat im Mai 1989 seine Grenze zu Österreich, bald darauf folgt die Grenzöffnung der Tschechoslowakei zu seinen westlichen Nachbarn. Am 9. November 1989 fällt die als Symbol des Eisernen Vorhangs geltende Berliner Mauer.