Biografie Till Böttcher
DDR-Opposition
geb. am 31. Mai 1970 in Dresden
Er wächst in Berlin-Prenzlauer Berg auf, geprägt durch die Freundschaft seiner Eltern mit Berliner Künstlern und Oppositionellen wie Bärbel Bohley.
1986-1988
absolviert er eine Tischlerlehre in den Werkstätten der Berliner Volksbühne und arbeitet dort bis 1989.
1987
kommt er zur Umwelt-Bibliothek (UB) Berlin und beginnt, in der Galerie und der Bibliothek zu arbeiten. Bald wird er durch Wolfgang Rüddenklau in die redaktionelle Herstellung der Umweltblätter einbezogen und gehört zum engen Kreis der Drucker. In der Nacht vom 24. zum 25. November startet die Staatssicherheit die Aktion "Falle“ gegen die UB. Till Bötcher wird verhaftet und verhört.
1988
wird er am 17. Januar erneut verhaftet, weil er auf der offiziellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration ein Transparent mit einem Zitat von Rosa Luxemburg dabei hat: „Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden“. Daraufhin wird er in das Gefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen gebracht und, obwohl erst 17-jährig, zu einem Jahr Haft verurteilt. Dank der Bemühungen der Kirche und des zunehmenden Drucks der Öffentlichkeit wird er nach drei Wochen Haft entlassen. Von den am 17. Januar Verhafteten bleiben nur er und Andreas Kalk, ebenfalls von der UB, in der DDR. Alle anderen werden in den Westen entlassen.
1989
Beteiligung Organisation der Mahnwache und des Kontakttelefons in der Gethsemanekirche
1990er
in Berliner Hausbesetzerszene aktiv
Heute arbeitet Till Böttcher als Tischler und Messebauer.