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Thomas Kretschmer

DDR-Opposition

geboren am 18. Dezember 1955 in Dornburg bei Jena

1970
Verweigerung der Jugendweihe

1972
Austritt aus der Freien Deutschen Jugend und Verweigerung des Wehrdienstes,
daraufhin Relegation von der Schule,
Ausbildung zum Krankenpfleger

1973
Nach einem missglückten Fluchtversuch in die Bundesrepublik Verurteilung zu 15 Monaten Jugendhaft.
Im Gefängnis erpresst das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) seine Spitzeltätigkeit. Nach einigen Berichten entscheidet er sich, nicht weiter für das MfS zu arbeiten.
Trotz neuerlicher Vorladung zum MfS bleibt er bei seiner Entscheidung und berichtet seine Erfahrungen seinen Freunden und Bekannten.

1974
Nach Haftentlassung „Offene Arbeit“ der evangelischen Kirche in Jena,
Arbeit als Krankenpfleger

1976
Beginn des Theologiestudiums am Erfurter Predigerseminar

1979
Unterbrechung des Studiums und Arbeit beim Gleisbau,
Amtskirche und MfS verhindern die Wiederaufnahme des Studiums,
Einberufung zur Armee

1980
November: Verhaftung wegen Wehrdienstverweigerung,
Dezember: Bausoldat in Leipzig,
Hier vertritt er offensiv seine pazifistische Haltung, propagiert Solidarität mit Solidarnosc in Polen und der Friedensbewegung der DDR.

1982
Erneute Verhaftung und Verurteilung zu viereinhalb Jahren Haft

1985
Abschiebehaft in Karl-Marx-Stadt und Ablehnung des Angebotes der sofortigen Ausreise,
Entlassung aufgrund von Interventionen westdeutscher Prominenter und amnesty international,
Unterbringung in einem Dorf in Ostthüringen und Anstellung als Handwerker bei der Kirche

1989
Beteiligung an der Besetzung der örtlichen MfS-Dienststelle,
Mitglied im Bürgerkomitee zur Auflösung des MfS in Thüringen

1990-1994
Kreistag des Kreises Lobenstein

Er lebt heute als Holzbildhauer mit seiner Familie nahe Schleiz.


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