Wolfgang Harich
Philosoph, Publizist
geboren am 9. Dezember 1923 in Königsberg
gestorben am 15. März 1995 in Berlin
1934-1942
Volksschule, Gymnasium in Neuruppin und Berlin,
bereits als Oberschüler Gasthörer im Fach Philosophie bei Nicolai Hartmann und Eduard Spranger
1942
Wehrmacht, Desertierung nach Lazarettaufenthalt
1944-45
Illegale politische Arbeit in Berlin
1946
Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), dann der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)
1946-1951
Studium der Philosophie und Literaturwissenschaften in Berlin,
publizistische und kulturpolitische Arbeit
1948 Lehrbeauftragter für marxistische Philosophie
1950-1956
Nebenberufliche Lektoratsarbeit beim Aufbau-Verlag,
Dozent für Geschichte der Philosophie an der Humboldt-Universität in Berlin
1953-1956
Mitherausgeber der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“
1956
Harich konzipiert nach dem XX. Parteitag der KPdSU eine „Plattform für einen besseren deutschen Weg zum Sozialismus“, zur sozialistischen Demokratisierung der DDR und zur „friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands“.
November: Verhaftung und Verurteilung zu zehn Jahren Zuchthaus
1964
Freilassung nach Amnestie
seit 1965
Ohne feste Anstellung
1979
Invalidisierung
bis 1981
Unter Beibehaltung der DDR-Staatsbürgerschaft Aufenthalte in der BRD, Spanien, Schweiz,
Engagement in der westdeutschen Friedensbewegung
1990
Kassation des Urteils von 1957 und vollständige Rehabilitierung
1992
Mitbegründer und Vorsitzender der „Alternativen Enquete-Kommission Deutscher Zeitgeschichte“ zur Aufarbeitung und Bewertung der DDR-Geschichte
Quellen:
- Müller-Enbergs/Wielgohs/Hoffmann, Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon, Ch. Links Verlag, Berlin 2000
- Hans-Joachim Veen (Hg.), Lexikon. Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur. Propyläen Verlag, Berlin, München 2000
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HarichWolfgang/