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Alexander Dubcek

Tschechoslowakischer Politiker

geboren am 27. November 1921 in Uhrovec, Westslowakei
gestorben am 7. November 1992 in Bratislava

ab 1938
Maschinenschlosser in Trencin

1939
Anschluss an die illegale Kommunistische Partei der Slowakei (KSS) und Teilnahme am Untergrundkampf gegen das Regime des Priesters Jozef Tiso

seit 1941
Facharbeiter in den Skoda-Werken in Dubnica nad Váhom

1944
Zusammen mit der Partisaneneinheit "Jan Ziska" beteiligt am slowakischen Nationalaufstand. Bei den Kämpfen kommt sein Bruder ums Leben.

1945
Arbeit als Schlosser in einer Hefefabrik in Trencin

1949
Ernennung zum Ersten Sekretär des Bezirksparteikomitees von Trencin

1951
Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei der Slowakei (KSS) und für drei Jahre Abgeordneter in der Nationalversammlung in Prag

1952-1955
Erster Sekretär der Nationalen Front (Zusammenschluß der kommunistischen Parteien der Tschechoslowakei)

1953
Leiter des Parteidistriktes von Banská Bystrica

1955-1958
Studium an der Parteihochschule des ZK der KPdSU in Moskau

1958
ZK-Mitglied der slowakischen KP und kurz danach Kandidat des Politbüros der Partei, Parteichef von Bratislava sowie ZK-Mitglied der KSC in Prag

1960
Dubcek wird einer der drei ZK-Sekretäre der KSC und Abgeordneter der Nationalversammlung sowie Parteichef in der Westslowakei

1963
Erster Sekretär des ZK der slowakischen KP und Politbüro-Mitglied des ZK der KSC in Prag

1964
Abgeordneter im Slowakischen Nationalrat

1967
Dubcek fordert auf einer ZK-Tagung der KSC den Rücktritt des amtierenden Parteichefs Antonin Novotny, dessen autoritäres und starres System immer mehr auf Ablehnung innerhalb der Bevölkerung stößt.

1968
Wahl zum Ersten Sekretär des ZK der KSC,
mit der neuen Regierung unter Oldrich Cernik werden Reformprozesse eingeleitet; Dubcek wird zur weltweit berühmten Symbolfigur des sogenannten Prager Frühlings,
Auszeichnung mit dem tschechoslowakischen Friedenspreis und mit dem Dimitroff-Preis,
August:
Auf einem Gripfeltreffen in Bratislava/Slowakei versuchen die "sozialistischen Bruderländer" zum letzten Mal, die tschechoslowakischen Genossen zur politischen Umkehr zu bewegen. Dubcek und seine Mitstreiter halten aber an ihren politischen und gesellschaftlichen Reformen fest.
Gewaltsame Beendigung des Prager Frühlings durch die Truppen des Warschauer Paktes; Dubcek verharrt im Prager ZK-Gebäude bis er verhaftet wird. Anschließend wird er nach Moskau verschleppt und unterzeichnet dort das "Moskauer Protokoll", die Kapitulationsurkunde des Reformprozesses.
Dubcek wird zum Mitglied des Exekutivkomitees des ZK-Präsidiums der KSC ernannt und die Verantwortung für die Parteiorganisation in den Streitkräften übertragen.

1969
Wahl ins Präsidium der Bundesversammlung und zum Vorsitzenden des Verteidigungsrates,
April: Dubcek wird sämtlicher bisheriger Ämter enthoben und auf den einflusslosen Posten des Bundesparlamentspräsidenten abgeschoben.
Oktober: Ernennung zum Botschafter in der Türkei

1970
Januar: Entlassung aus dem ZK der Partei,
April: Mandat im Slowakischen Nationalrat entzogen,
Juni: Ausschluß aus der Partei

1970-1986
Bis zu seiner Pensionierung, abgeschirmt von der Öffentlichkeit durch den Sicherheitsdienst, Aufseher eines Fuhrparks der Waldarbeiter in einem Forstbetrieb in Bratislava

1988
Auf Drängen der italienischen Kommunisten darf Dubcek die Ehrendoktorwürde der Universität Bologna entgegennehmen.

1989
In einem Offenen Brief fordert Dubcek den KP-Chef Husák auf, sich von seiner politischen Haltung im August 1968 zu distanzieren.
Mitbegründer der Bewegung "Öffentlichkeit gegen Gewalt" (VPN).
Dezember: Rehabilitierung und Wahl zum Präsidenten des Bundesparlamentes,
Verleihung des Sacharow-Menschenrechtspreises

1990
Erste Reise nach Moskau seit 1968,
Protest gegen die "politische Hetzjagd" auf Mitglieder der kommunistischen Partei

1990/1991
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universitäten Madrid (1990), Washington (1990), Bratislava (1991), Brüssel (1991) und Dublin (1991)

1991
Austritt aus der VPN wegen deren nationalistischer Bestrebungen

1992
Beitritt in die Sozialdemokratische Partei der Slowakei (SDSS), deren Vorsitz er im Juni 1992 übernimmt,
September: Dubcek erleidet in der Nähe der mährischen Stadt Humpolec mit seinem Dienstwagen einen schweren Unfall, an dessen Folgen er im November verstirbt.

Quelle:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/DubcekAlexander/


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