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Höhere Arbeitsnormen sollen den Aufbau des Sozialismus beschleunigen. Aber das SED-Regime verkennt die Bedürfnisse der Arbeiter. Sie sind die treibende Kraft des Volksaufstands vom 17. Juni 1953. Aus dem gesamten Umland kommen sie nach Berlin, um gegen die Machthaber zu protestieren. Auch die Stahlwerker aus Hennigsdorf ziehen nach Berlin. Durch die Straßen hallt ihr Ruf nach Freiheit und Demokratie. Quelle: AdsD der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die staatliche Gewalt reagiert rücksichtslos. Sowjetische Panzer rollen durch Ost-Berlin. Viele Menschen lassen sich von dieser Übermacht nicht einschüchtern und kämpfen trotzdem für ihre Ideale. Der Aufstand wird gewaltsam niedergeschlagen. Quelle: DHM
Auch in Magdeburg treten die Arbeiter am 17. Juni 1953 in den Streik. Gemeinsam mit zahlreichen anderen ziehen sie in die Innenstadt. Tausende belagern ein Areal in Magdeburg-Sundenburg, auf dem sich neben dem Bezirksgericht und der Polizei auch Institutionen des MfS befinden. Ein Sturm auf das Gefängnis der Stadt scheitert an der Übermacht des sowjetischen Militärs. Quelle: BStU, MfS, Ast. Magdeburg Abt. IX-6, S.43
Zusammen mit anderen streikenden Arbeitern übermittelt Alfred Diener der SED-Kreisleitung in Jena die Forderungen der Demonstranten: freie Wahlen und die Einheit Deutschlands. Aus der geplanten Hochzeit mit seiner Verlobten wird nichts. Als einer der „Rädelsführer“ der Aufstände vom 17. Juni wird Alfred Diener standrechtlich erschossen. Quelle: Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Am 17. Juni 1953 fällt in Bitterfeld die Schule aus. Der Geschichtsunterricht findet auf den Straßen und Plätzen statt. Der Lehrer Wilhelm Friebelkorn verliest die Forderungen der Demonstranten, die sich auf dem zentralen Platz der Jugend versammelt haben. Sie fordern den Rücktritt der Regierung und freie Wahlen. Eine Lektion, die die Schüler ihr ganzes Leben lang nicht vergessen werden. Quelle: BStU, MfS, Ast. Halle, AU 13/54, GA Bd. 2a
Von Strausberg aus machen sich am 17. Juni 1953 der 20-jährige Brigadier Heinz Grünhagen und seine Kollegen auf den Weg nach Berlin. Sie wollen den SED-Funktionären die Forderungen der streikenden Strausberger Arbeiter überbringen. Sein Frau wird Heinz Grünhagen erst Jahre später wiedersehen: Als Mitglied des Streikkomitees wird er zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Das hat die kleine Stadt in der Lausitz noch nicht erlebt. Auch in Görlitz demonstrieren Tausende Menschen gegen das SED-Regime. Was als Streik im Werk Lokomotiv- und Waggonbau in Görlitz begann, gipfelt in einer Demonstration mit 40.000 Menschen in der Görlitzer Innenstadt. Das aufsässige Volk übernimmt die Macht. Quelle: Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Ähnlich wie in Polen und Ungarn werden auch in der DDR die Rufe nach Mitbestimmung und freiheitlichen Grundrechten in den 1950er-Jahren immer lauter. Viele junge Leute solidarisieren sich mit den Demonstranten in Warschau und Budapest und treten mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit. In Eisenberg protestiert ein Kreis junger Oberschüler gegen die Ungerechtigkeit des SED-Regimes. Quelle: BStU, MfS, Ast Gera AU 33/58
Kabarettistisch nehmen die Studenten in Jena 1956 beim Physikerball die SED auf die Schippe. Ein Hund steckt einen Wahlzettel in eine Urne. Der Sketch bezieht sich auf die fingierten Wahlen von 1950. Der Saalschmuck in den ungarischen Farben ist nicht verboten, aber trotzdem ein eindeutiger Protest. Die Parteiführung hat jedoch keinen Humor. Quelle: Geschichtswerkstatt Jena e. V.
Mit einer Schweigeminute gedenkt eine Schulklasse aus dem brandenburgischen Storkow am 29. Oktober 1956 den Opfern des Volksaufstands in Ungarn. Das Regime reagiert hart und droht mit einem Schulverweis, wenn die Gruppe nicht die Rädelsführer preisgibt. Die Schüler halten zusammen und sehen sich zur Flucht aus der DDR gezwungen. Bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen Frankfurt am Main freuen sie sich über ihre neugewonnene Freiheit. Quelle: ullstein bild – Bildarchiv

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