Montagsdemonstration
In Leipzig finden ab Anfang der 1980er Jahre jeweils montags Friedensgebete in der Nikolaikirche statt. Am 4. September 1989 gehen nach dieser Andacht Bürgerrechtler mit Plakaten vor die Kirche und fordern Reisefreiheit. Bundesdeutsche Journalisten berichten darüber, so dass diese Demonstration deutschlandweit bekannt wird. In den folgenden Wochen vergrößert sich der Kreis der Teilnehmer sehr schnell. Am 9. Oktober 1989 sind ungefähr 70.000 auf der Straße. Weil diese Demonstration friedlich verläuft und es nicht zum befürchteten militärischen Einsatz kommt, gilt der 9. Oktober 1989 als der Tag, an dem die Friedliche Revolution in der DDR unumkehrbar geworden ist. Nach dem Leipziger Vorbild kommt es in vielen anderen Städten der DDR ebenfalls zu Demos, die mitunter auch an anderen Wochentagen stattfinden. In den Führungsgremien der SED wird allerdings noch Ende Oktober 1989 über einen Ausnahmezustand nachgedacht. Jede Veränderung muss der SED weiterhin abgerungen werden.