Henning Pietzsch
Historiker, DDR-Opposition
geboren am 24. März 1962 in Zeitz/ Sachsen-Anhalt
ab 1978
Mitarbeit in der kirchlichen Jugendarbeit Jena
1978-1980
Lehrling im VEB (Volkseigener Betrieb) Carl Zeiss Jena,
Berufsabschluss zum Installateur/ Klempner
1979/80
Verweigerung eines Anwerbeversuchs durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
1980
Gebäudereiniger in Jena
1981/82
Einberufung zur NVA, nach Ablehnung des Antrages auf Wehrersatzdienst Androhung von Haftstrafe, ab März 1981 als Bausoldat eingesetzt
1981-1985
Installateur an der Friedrich-Schiller Universität
1983-1985
wiederholte kurzfristige Festnahmen:
an der Ost-Berliner Mauer im Prenzlauer Berg wegen „illegaler Kontaktaufnahme“ über die Mauer hinweg durch Winken (1983),
an der Grenze zur CSSR wegen des „Verdachtes auf Republikflucht“ (1984),
in Jena wegen Tragen „staatsfeindlicher und die DDR verunglimpfender Symbole“ (1985)
1983-1988
Beteiligung am Wiederaufbau und an der Organisation der Jungen Gemeinde,
Mitglied des Taufkreises der Offenen Arbeit,
Verhinderung der kirchlichen Weiterbildung durch kirchliche Vorbehalte gegen die Offene Arbeit unter Beteiligung von in der Kirche eingesetzte IM,
„offene Wohnung“ im Neubaugebiet Jena-Neulobeda West
1985-1986
Mitglied und später Leitung der Theatergruppe der Evangelischen Studentengruppe Jena gemeinsam mit Torsten Cott
1985-1988
Angestellter im Außendienst der Evangelischen Kirche Thüringen,
Kommune am Johannisplatz 11,
1. Jenaer Open-Air Frühstück (Ordnungsstrafe),
Mitbegründer der Gruppe „Künstler für Andere“ in Jena und Beteiligung an allen Veranstaltungen,
Bearbeitung im Operativen Vorgang (OV) „Kreuz“ durch das MfS
1988
Ausreise in die Bundesrepublik,
Arbeit als Installateur in West-Berlin
1989-1993
Abitur über den zweiten Bildungsweg in West-Berlin
1993-1999
Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Technischen Universität (TU) Berlin,
verschiedene Nebenjobs während des Abiturs und der Studienzeit, u. a. Kinovorführer, Flüchtlingsbetreuer, Platzwart, Tankstellenwart, Testkäufer, Accesment-Center
2000-2001
Wissenschaftlicher Mitarbeiter - Projekt „Offene Arbeit“ Jena in der Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin
2001-2003
Stipendiat der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur –
Dissertation: Kirchliche Jugendarbeit „Offene Arbeit“ in Jena
2004
Promotion an der TU-Berlin
2005-2011
Mitarbeit bei Armadafilm Berlin, u. a. beim Dokumentarfilm „Tod im Stasiknast. Warum starb Matthias Domaschk?“
2007-2012
Projektmanager der Geschichtswerkstatt Jena und Redaktion der Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte und Politik „Gerbergasse 18“
ab Mai 2012
stellvertretender Direktor der Point Alpha Stiftung
ab Januar 2013
Vorstandsvorsitzender der Geschichtswerkstatt Jena
Zitierempfehlung: „Henning Pietzsch“, www.jugendopposition.de/148139, hrsg. von Bundeszentrale für politische Bildung und Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., letzte Änderung April 2013