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Keine Wahl!
Jugend nach dem Krieg
Jugend nach dem Krieg
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„Jugend auf dem Marsch in eine neue Tragödie“: Flugblatt der SPD von 1952, in dem sie Kritik an dem militaristischen Drill übt, dem die Jugend in der Sowjetzone ausgesetzt ist. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 2 von 4
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„Jugend auf dem Marsch in eine neue Tragödie“: Flugblatt der SPD von 1952, in dem sie Kritik an dem militaristischen Drill übt, dem die Jugend in der Sowjetzone ausgesetzt ist. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 3 von 4
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„Jugend auf dem Marsch in eine neue Tragödie“: Flugblatt der SPD von 1952, in dem sie Kritik an dem militaristischen Drill übt, dem die Jugend in der Sowjetzone ausgesetzt ist. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 4 von 4
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Die Broschüre spiegelt die deutsch-deutsche Geschichte zum Anfang der 1950er Jahre wider. Sie gehört zum innerdeutschen „Broschürenkrieg“ der 1950er Jahre, in dem die Geheimdienste und politischen Organisationen die Bevölkerung des jeweils anderen deutschen Landesteils mit „politischer Aufklärungslektüre“ überschwemmen. Bekannt geworden sind inzwischen rund 20.000 Titel. Im Umkreis dieser Aktivitäten entsteht die Broschüre, die im Titel vorgibt, den „Pionierauftrag zu den III. Weltjugendfestspielen“ im Sommer 1951 zu verbreiten. Dieser Pionierauftrag ist 1950 tatsächlich erteilt worden. Das Titelbild zeigt zwei glückliche Jungpioniere, deren Fahne auf das Bündnis von Arbeitern, Bauern und Intelligenz verweist. Quelle: Privat-Archiv Christian Sachse, Seite 1 von 4
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Auch das Impressum entspricht auf den ersten Blick den Gegebenheiten in der DDR: In Druck gegeben vom Verlag Neues Leben in der Landesdruckerei Potsdam, versehen mit einer Lizenznummer. Nur äußerst aufmerksamen Kontrolleuren würde auffallen, dass das Titelblatt angeblich von Gerhard Vogler stammt. Der aber ist Zeichner des Westberliner antikommunistischen Satireblattes „Tarantel“. Ein Fotonachweis deutet auf die Zeitschrift „Illus“ hin, die ebenfalls in West-Berlin erscheint. Geschulten Kontrolleuren hätte eigentlich auch das teure Dünndruckpapier auffallen können, das für derartige Propagandaschriften in der DDR natürlich nicht zur Verfügung stand. Quelle: Privat-Archiv Christian Sachse, Seite 2 von 4
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Im Inneren enthält die Broschüre eine auf knapp 100 Seiten gekürzte Fassung des Romans „1984“ von George Orwell. Dieser hat seine bittere Satire auf den totalitären Überwachungsstaat in den Jahren 1946/47 geschrieben. Literarisches Vorbild ist die stalinistische Sowjetunion gewesen. Das Buch erweist sich als eine sehr genaue Voraussage der innenpolitischen Verhältnisse auch in der DDR. Die Entwicklungen im sowjetischen Einflussgebiet zum Ende der 1940er Jahre geben dem Zukunftsroman eine geradezu bedrückende Aktualität. Er eignet sich hervorragend zur Aufklärung über die wahren Verhältnisse in der DDR. Dazu gehört die Kombination von Terror und Ideologie. Nicht zu übersehen sind die Warnungen vor den sich entwickelnden technischen Möglichkeiten der Überwachung, die auch Demokratien bedrohen. Das Buch wird sehr schnell selbst zur Waffe der Propaganda im Kalten Krieg. Übersetzungen in die osteuropäischen Sprachen werden vom amerikanischen Geheimdienst unterstützt. Quelle: Privat-Archiv Christian Sachse, Seite 3 von 4
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Das Werk ist vermutlich in einer Westberliner Druckerei entstanden und wird während der Weltfestspiele 1951 in Ost-Berlin verteilt. Auf diese Weise erhält es auch der westdeutsche Student Walter Westphal, der an den Weltfestspielen teilnimmt. Zurückgekehrt nach Westberlin versieht er die Broschüre mit seinem Stempel und stellt es in seine Bibliothek – allerdings ohne einen Blick hineinzuwerfen. Dort überdauert die Broschüre die nächsten 40 Jahre. 1993 übergibt er einem DDR-Forscher der Kieler Universität das angebliche DDR-Propagandamaterial. Der DDR-Forscher nimmt den Titel brav in seine Datenbank auf, liest die Broschüre aber ebenfalls nicht. Ihr wahrer Inhalt wird erst gegen Ende der 1990er Jahre entdeckt, als ein Projekt zur DDR-Geschichte der 1950er Jahre eine genauere Kenntnisnahme nötig macht. Inzwischen hat die Broschüre mindestens vier Mal die deutsch-deutsche Grenze überquert, die DDR ist verschwunden – ohne dass ein Mensch von dem brisanten Inhalt erfährt. Quelle: Privat-Archiv Christian Sachse, Seite 4 von 4
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Am 26. Februar 1946 unterzeichnen Theo Wichert, Erich Honecker, Emil Ampft, Manfred Klein (v.l.n.r.) und zehn weitere Personen den an die Sowjetische Militäradministration gerichteten Lizenzantrag für die Gründung einer überparteilichen Jugendorganisation, FDJ. Quelle: Bundesarchiv/SAPMO
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Derselbe Vorgang, nur ohne Manfred Klein. Weil er sich offen gegen den Allmachtsanspruch der SED wendet, wird Manfred Klein am 13. März 1947 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet. Aus den offiziellen Fotos zur Gründung der FDJ wird er einfach weg retuschiert. Hinter den Papieren auf dem Schreibtisch ist sein Schatten noch zu erkennen. Solche Retuschen sind in der Stalin-Zeit nicht selten. Quelle: Bundesarchiv/SAPMO
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Einfach ausradiert: Das fertig retuschierte Foto zur Gründung der FDJ. Geblieben ist nur der Stapel Papier vor dem Platz von Manfred Klein. In den offiziellen Darstellungen der DDR über die Gründung der FDJ wird dieses Foto häufig verwendet. Quelle: Bundesarchiv/SAPMO
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Von allen Seiten wird die Überparteilichkeit der FDJ beschworen. Doch spätestens seit 1946 sind alle wichtigen Funktionen fest in SED-Hand. Den Vorsitz übernimmt der verantwortliche Jugendpolitiker in der SED-Führung, Erich Honecker. Edith Baumann, hier bei der Unterzeichnung des Gründungsaufrufs, ebenfalls SED-Mitglied und spätere Ehefrau Honeckers, wird stellvertretende FDJ-Vorsitzende. Quelle: Bundesarchiv/SAPMO
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Als antifaschistisch-demokratischer Jugendverband gegründet, vereint die FDJ zunächst die verschiedensten politischen Strömungen, vom Jugendbund der KPD bis zu den christlichen Jugendorganisationen. Im Bild der Gründungsbeschluss der FDJ vom 26. Februar 1946, in dem ausdrücklich die Überparteilichkeit des Jugendverbands hervorgehoben wird. Quelle: Bundesarchiv/SAPMO
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Die FDJ-Führung 1946. V.l.n.r.: Herrmann Axen, unbekannt, Manfred Klein, Gerhard Rolack, unbekannt, Edith Baumann, Robert Bialek (1956 in MfS-Haft umgekommen), Paul Verner, Werner Ruprecht, Erich Honecker, unbekannt, Otto Wiesner. Quelle: Bundesarchiv/SAPMO
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Bestrafung eines Abtrünnigen: Als 20-Jähriger tritt der Katholik Manfred Klein 1945 in die neu gegründete CDU ein und wird deren Vertreter im zentralen Jugendausschuss der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Dort setzt er sich für die Gründung eines überparteilichen Jugendverbands ein und gehört zu den Mitunterzeichnern des FDJ-Gründungsaufrufs. Später spricht er sich offen gegen den Allmachtsanspruch der SED aus. Im März 1947 wird er vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach seiner Entlassung im November 1956 flüchtet er nach West-Berlin. Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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Stalin als allgegenwärtiges Idol: In den Anfangsjahren der DDR zettelt die SED-Führung einen regelrechten Stalin-Kult an. In den Städten werden Stalin-Statuen errichtet, in den Klassenzimmern hängt sein Bild, und in den Zeitungen ist vom „größten Menschen unserer Epoche“ die Rede. Auch die Jugend wird durch die SED-Propaganda zur Liebe zum Genossen Stalin erzogen. Quelle: Junge Generation, Halbmonatszeitschrift für Fragen der Jugendbewegung, 1951
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Die FDJ ist bald kein überparteilicher, demokratischer Jugendverband mehr. Das zeigen auch die Schulungsmaterialien. Unter dem Banner des Jugendverbands wirbt der Zentralrat der FDJ für das Studium der Schriften Stalins, des „genialen Lehrers der Partei und Freund aller Menschen“. Im Bild: eine Ausgabe der Zeitschrift Die Freie Deutsche Jugend, 1950. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
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Demonstration zum Tag der jungen Mädchen am 9. August 1951 im Ostberliner Stadtteil Friedrichshain: FDJlerinnen tragen das Porträt des „großen Stalin“. Quelle: Bundesarchiv/183-11500-0994/Martin
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Vom 5. bis 19. August 1951 finden in Ost-Berlin die III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt. Daran nehmen nach offiziellen Angaben etwa zwei Millionen Jugendliche aus beiden Teilen Deutschlands und 26.000 Delegierte aus 104 Ländern teil. Im Bild: die große Demonstration der jungen Friedenskämpfer Deutschlands am 12. August 1951 auf dem Ostberliner Marx-Engels-Platz. Quelle: Bundesarchiv/183-11500-1342/Walter Heilig
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Dritter Gründungstag der DDR: In blauen FDJ-Hemden und unter den Fahnen mit aufgehender Sonne, dem Zeichen der FDJ, marschieren Jugendliche am 7. Oktober 1952 durch Berlin. Quelle: REGIERUNGonline
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Kampftag der Arbeiterklasse: Jedes Jahr zum 1. Mai vollzieht sich in der DDR das gleiche, staatlich verordnete Ritual: Das Volk marschiert an den Repräsentanten der Partei- und Staatsführung vorbei. Damit soll die Einheit zwischen Volk und Staatsführung manifestiert werden. Vom Ostberliner Lustgarten zieht der Demonstrationszug zum Marx-Engels-Platz, dem einstigen Schloßplatz, der zum zentralen Kundgebungsplatz wird. Im Bild: FDJler marschieren am 1. Mai 1952 an der Tribüne auf dem Marx-Engels-Platz vorbei. Quelle: REGIERUNGonline
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Jugendliche marschieren am 1. Mai 1952 im Gleichschritt an der Staatsführung der DDR vorbei. Stalins Konterfei darf dabei nicht fehlen. Quelle: REGIERUNGonline
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Zu den proklamierten Zielen der FDJ gehört die Erziehung der Jugend zu „selbständig denkenden und verantwortungsbewusst handelnden demokratischen Menschen“. Nach der Zeit des Nationalsozialismus können sich viele Jugendliche mit solchen Zielen identifizieren und arbeiten engagiert am Aufbau eines besseren Deutschland mit. Im Bild: die Teilnehmer des ersten Parlaments der FDJ in Brandenburg/Havel im Sommer 1946. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
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Dieser Handzettel, dessen Herkunft unbekannt ist, weist auf die Vereinnahmung der FDJ durch die SED hin. Schon kurze Zeit nach ihrer Gründung wird die FDJ zum verlängerten Arm der Partei. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
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„Rüstet zum Treffen“: Im Vorfeld der Weltjugendfestspiele vom August 1951 versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven. Das Flugblatt wurde von der Gruppe Freiheit, Aktion der Jugend in Bonn, herausgegeben. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 1 von 4
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„Rüstet zum Treffen“: Im Vorfeld der Weltjugendfestspiele vom August 1951 versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven. Das Flugblatt wurde von der Gruppe Freiheit, Aktion der Jugend in Bonn, herausgegeben. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 2 von 4
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„Rüstet zum Treffen“: Im Vorfeld der Weltjugendfestspiele vom August 1951 versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven. Das Flugblatt wurde von der Gruppe Freiheit, Aktion der Jugend in Bonn, herausgegeben. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 3 von 4
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„Rüstet zum Treffen“: Im Vorfeld der Weltjugendfestspiele vom August 1951 versucht dieses Flugblatt, den zur Schau gestellten Friedenswillen der DDR als Lüge zu entlarven. Das Flugblatt wurde von der Gruppe Freiheit, Aktion der Jugend in Bonn, herausgegeben. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 4 von 4
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„Jugend auf dem Marsch in eine neue Tragödie“: Flugblatt der SPD von 1952, in dem sie Kritik an dem militaristischen Drill übt, dem die Jugend in der Sowjetzone ausgesetzt ist. Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Seite 1 von 4
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