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Revolution 89 - Mahnwache in der Gethsemanekirche_RHG_Fak_0125
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Am 7. Oktober 1989 schreibt Jörg Zickler einen Brief an seine Eltern, in dem er über die Mahnwache in der Gethsemanekirche Berlin berichtet. Noch am selben Tag wird der 24-Jährige bei einer Demonstration verhaftet. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft, Seite 1 von 2
Abschrift:
07. Oktober 1989, Brief von Jörg Zickler an seine Eltern über die Mahnwache in der Gethsemanekirche Berlin
40. Jahrestag
Liebe Mudding, lieber Paps !
Schönen Dank für Euren Brief. Zwischen Tür + Angel schnell ‘n paar Zeilen zurück. Habe eine der stressigsten Wochen meines Lebens hinter mir, ständig Doppelschicht, tags im Krankenhaus, nachts in der Gethsemane-Kirche bei der Mahnwache für die politischen Gefangenen. Schlafen kann ich nur noch ein Minimum, die 4 ½ h heute waren das beste die Woche. Ich hatte ‘n bissel die Hoffnung, dass wir bis heute was erreichen, das war ja nun leider nicht. Nun wird’s für uns wahrscheinlich darauf ankommen, wie lange wir durchhalten. Gefreut habe ich mich über die Solidarität, die wir aus der Bevölkerung erhalten (bis zu 1500 Andachtsbesucher, tolle Kollekten, Kerzen-, Blumen- Nahrungsmittel- und Kaffeespenden). Allerdings schlaucht’s halt auch unheimlich. Viele haben sich krankschreiben lassen, um‘s durchzuhalten. Die Nächte sind halt schon bitter kalt. Durch unser Übernächtigt sein sind wir auch leicht reizbar, einige von den Initiatoren müssen sich ständig produzieren, steh’n nicht mehr im Regen, geben aber ständig Interviews usw. usf. Nachts ziehen wir auch immer ein Trinker-Publikum an, was sehr gutwillig ist und echt was machen will, was dann ständig kontrolliert werden muss, damit es keine Scheiße baut (Flugblätter auf der Straße verteilen, Bullen anpöbeln ...)
Glücklicherweise habe ich im Krankenhaus ‘ne recht ruhige Station erwischt, das schwerste sind beinahe die Pausen, dass ich da nicht einschlafe, beim Arbeiten geht’s. Doof ist auch, dass ich jeden Tag 2 h in der S-Bahn sitze, aber das ist auch die einzigste Zeit, wo ich noch mal zum Lesen komme.
Soweit erst mal ‘n kurzer Situationsbericht, drückt mir die Daumen, dass ich (wir) weiter durchhalten + dass sich unsere Bewacher weiter zurückhalten (denn das ging bisher).
Mutti, an Deinem Geburtstag wollte ich Dich mal anrufen, aber ihr ward wohl nicht zu Hause. Do + Fr kam ich dann immer spät abends von der Arbeit, habe jeweils einmal versucht anzurufen, aber kein Amt gekriegt + später wollte ich dann nicht mehr zwecks Eures Schlafes. Tut mir leid, dass Du so nur den schriftlichen Gruß hattest. Mache viel Wochenenddienst diesen Monat, so dass ich wahrscheinlich erst Anfang November mal wieder nach Jena kommen kann. Melde mich da noch mal genauer. Brief an Oma in Weimar geht mit gleicher Post. Seid ganz lieb gegrüßt von Eurem gestressten Jolly-Jörg.
Der Kampf geht weiter !
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