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Revolution 89 - Ausreisewelle_RHG_Fak_0897

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Bericht der MfS-Kreisdienststelle Saalfeld über den Anstieg von Ausreiseanträgen im zweiten Quartal 1989 (28. Juni 1989). Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv
Bericht der MfS-Kreisdienststelle Saalfeld über den Anstieg von Ausreiseanträgen im zweiten Quartal 1989 (28. Juni 1989). Quelle: Bundesarchiv / Stasi-Unterlagen-Archiv


Abschrift:

Bericht der MfS-Kreisdienststelle Saalfeld über den Anstieg von Ausreiseanträgen im 2. Quartal 1989, 28. Juni 1989

Kreisdienststelle Saalfeld
Saalfeld, den 28.06.1989
Berichterstattung gemäß 2/88
Im II. Quartal 1989 ist ein hoher Anstieg an Neuanträgen im Kreis Saalfeld zu verzeichnen. Besonders hoch ist der Anstieg in den Monaten April 89 und Juni 89.
Auf die einzelnen Monate schlüsseln sich die Neuanträge wie folgt auf:

März 89: Neuanträge 2, Personen 3, Kinder 3

April 89: Neuanträge 12, Personen 18, Kinder 10

Mai 89: Neuanträge 6, Personen 8, Kinder 3

Juni89: Neuanträge 17, Personen 29, Kinder 16

Insgesamt sind dies 37 Neuanträge mit 58 Personen und 32 Kindern (Vergleich gleicher Zeitraum 1988 13 Anträge – 19 Personen, 07 Kinder). Eheschließungen mit BRD-Bürgern wurden in 4 Fällen eingereicht. In weiteren 14 Fällen wurden vom Rat des Kreises, Abt. Inneres, bereits die Antragsunterlagen ausgegeben.
10 Fälle der "Altguthaben" (Antragsteller vor dem 01.01.1989) haben noch keine Unterlagen beim Rat des Kreises, Abt. Inneres, geholt.
An Übersiedlungen in die BRD wurden im II. Quartal 1989 64 Fälle mit 123 Personen und 58 Kindern realisiert.
Eheschließungen mit BRD-Bürgern und ständige Wohnsitznahme nach der Eheschließung in der BRD wurden im Berichtszeitraum 06 genehmigt.
Schriftliche Ablehnungen wurden durch den Rat des Kreises, Abt. Inneres, in weiteren 4 Fällen (I. Quartal 89 04 Fälle) ausgesprochen. In allen dieser Fälle reichten die Personen Beschwerde gegen diese Entscheidung bei der Ratsvorsitzenden ein.
Nach der RVO wurden vom Rat des Kreises, Abt. Inneres, seit dem 01.01.1989 nach Abstimmung mit den Partnern des POZW in 71 Fällen Vorschläge zur Übersiedlung in die BRD aus humanitären Gründen geschrieben. In 3 Fällen wurde eine Übersiedlung aus humanitären Gründen vom Rat des Bezirkes abgelehnt. In den restlichen 68 Fällen liegen die Auflassungen bereits vor und werden regelmäßig entsprechend den vorgegebenen Terminen abgearbeitet. Hierbei kommt es teilweise auf Grund von fehlenden Entlassungsurkunden und nicht rechtzeitigem Beibringen von einigen Unterlagen der Bürger zu kleinen Terminverschiebungen.
zu 2.
Seit dem 01.01.1989 wurden durch unsere Diensteinheit 47 Vorschläge aus politisch-operativen Gründen erarbeitet.
In diesen 47 Fällen lagen Hinweise auf politisch-operativ bedeutsame Handlungen vor.
In 09 Fällen liegt bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Auflassung vor.

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