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Flugpapier Nummer 1: Insgesamt werden im Rahmen des Kirchentags von Unten zehn solcher Fliegenden Papiere veröffentlicht. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Abschrift:
Flugpapier 1 zum Kirchentag von Unten. Insgesamt werden im Rahmen des Kirchentags von Unten zehn solcher fliegenden Papiere veröffentlicht.
(Nur zum innerkirchlichen Dienstgebrauch)
KIRCHENTAG VON UNTEN
Flugpapier 1
„Ihr wißt, die Männer, die über die Völker zu herrschen scheinen, verknechten sie, und ihre Großen vergewaltigen sie“ (Markus 1042)
Wir, eine Gruppe von Frauen, Männern und Kindern der Offenen Arbeit, aus Öko-, Friedens-, Frauen- und 2/3 Weltgruppen werden in der Zeit vom 24.-28.6. einen Kirchentag von Unten gestalten. Wir machen den Kirchentag von Unten, weil wir unser Anliegen und uns nicht mehr in Kirchen/Gemeinden vorfinden. Ferner weil unsere zentralen Anliegen, z. B. Friedenswerkstatt und Haus der Berliner Offenen Arbeit von der Kirche/Gemeinde an den Rand gedrängt werden, um ihre Repräsentationsveranstaltung zu inszenieren.
Da zu dieser Zeit alle Kirchen, sprich Gemeinden, in dieser Stadt in dieses kirchenoffizielle Spektakel einbezogen sind, werden wir ein Gemeindezentrum besetzen. Damit wollen wir deutlich machen, daß wir selbständig und eigenverantwortlich handeln müssen und können.
Mit dieser Aktion wollen wir auf folgende Mißstände in der Kiche, Gemeinde aufmerksam machen:
- Bürokratisierung der Kirche (Verwaltungsplanstellen nehmen zu, Papierflut in der Kirche, aber auf der anderen Seite werden Stellenpläne für die Jugendarbeit und andere wichtige Arbeiten gekürzt)
- Repräsentationsobjekte (Berliner Dom, Bonhoeffer-Haus, Haus des Konsistoriums – aber auf der anderen Seite sind Geldmangel und Vakanzen Stichworte im kirchlichen Leben geworden)
- Entmündigung der Gemeinden (Stellenvertreterprinzip – dieses Prinzip wird oft im Zusammenhang mit gesellschaftlich brisanten Fragen zur Zensur, Kontrolle und zum Verbot von Aktivitäten benutzt)
- Repräsentation im Ausland (inkompetente Leute maßen sich an, uns zu vertreten)
Vor Jahren hat die Kirche einen wesentlichen Teil der Basis verloren, die Arbeiten. Jetzt ist sie auf dem besten Weg, den Rest der Basis zu verlieren.
Die Kirche hat durch die Friedensbewegung noch einmal ihre Eigenständigkeit und Stärke erfahren. Jetzt jedoch ist – bedingt durch den „guten Dialog mit dem Staat“ – ein Prozeß im Gang, uns verstärkt zu zensieren, zu korrigieren und zu begrenzen. Als Argument wird angeführt, daß man sich schließlich an die politischen Realitäten halten muß. Besser wäre es, wenn die Kirche/Gemeinde anfangen würde, sich auf die gesellschaftlichen Prozesse und Realitäten einzustellen. Kirche sollte sich ferner darauf besinnen, Gesellschaft kritisch in Frage zu stellen.
Diese unsere Kirche/Gemeinde wird falsch verwaltet. Sie wird von Menschen verwaltet, die uns zu Verhandlungsobjekten machen. Und dies täglich, obwohl sie von Offenheit, Laienverantwortung, Partizipation und vieles mehr reden.
Hinter all dem steckt, daß sich die Kirche eine Struktur und Hierarchie aufgebaut hat, die jede Art von Spontanität, Eigeninitiative und Selbstbestimmung aufgrund von angeblichen Sachzwängen beschneidet.
Da wir voller Lust und Mut und Hoffnung sind und im Jetzt/Heute leben wollen, lassen wir uns nicht mehr um die Gegenwart bescheißen mit Argumenten aus der Vergangenheit oder Ängsten vor der Zukunft.
„Christen sollen frei und fähig dazu werden, politische und soziale Verantwortung zu übernehmen“ (aus Kirchengemeinschaft und politische Ethik, EVA 1980, S. 31 (75).
Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
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