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Zion 86 - Ereignisse an der Berliner Ossietzky-Schule_RHG_Fak_0097

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Erklärung jener Schüler der Carl-von-Ossietzky-Oberschule in Berlin-Pankow, die wegen ihrer Wandzeitungsbeiträge zu Streiks in Polen und den jährlich stattfindenden Militärparaden in der DDR bestraft wurden (1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft
Erklärung jener Schüler der Carl-von-Ossietzky-Oberschule in Berlin-Pankow, die wegen ihrer Wandzeitungsbeiträge zu Streiks in Polen und den jährlich stattfindenden Militärparaden in der DDR bestraft wurden (1988). Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft


Abschrift:

1988, Erklärung von Schülern der Carl-von-Ossietzky-Oberschule

ERKLÄRUNG

Wir werden beschuldigt, wir hätten uns antisozialistisch verhalten. Uns wird vorgeworfen, wir hätten gegen die sozialistische Gesetzlichkeit verstoßen. Es wird uns unterstellt, wir hätten uns organisiert: Wir sollten politisch labilen Schülern unsere Meinung aufzwingen, um so eine pazifistische Plattform zu errichten.
Diese Diffamierungen verletzen und empören uns sehr. Die gegen uns beantragten bzw. verhängten Schulstrafen und der Ausschluß einiger von uns aus der Freien Deutschen Jugend empfinden wir als großes Unrecht.
Die gegen uns erhobenen Vorwürfe veranlassen uns, noch einmal die Gemeinsamkeiten unserer politischen Überzeugungen und damit auch unsere Grundhaltung zu unserem Staat darzulegen:

Wir wollen in der DDR leben und lernen. Wir wollen schöpferisch an der Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft mitwirken. Wir wollen offen unsere Meinung äußern und sie öffentlich diskutieren.
Die politischen Ereignisse auf der ganzen Welt interessieren und beschäftigen uns sehr. Wir stehen zur Friedenspolitik der DDR. Mit unserer antifaschistischen Grundhaltung treten wir gegen neofaschistische Tendenzen unter Jugendlichen auf. Wir alle wurden mit solchen Erscheinungen konfrontiert, einige von uns wurden von faschistischen Skins angegriffen und beschimpft. Wir werden uns immer und überall gegen solche Erscheinungen wehren.

Unterschrieben von: Kai, Benjamin, Katja, Alexander, Shenja-Paul und Philipp

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