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Konzert 76 - Proteste der DDR Prominenz_RHG_Fo_HAB_14897_01

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Die öffentlichen Erklärungen von Anna Seghers und Wolfgang Heinz zum Fall Biermann. Quelle: Neues Deutschland, 22. November 1976, S. 3
Die öffentlichen Erklärungen von Anna Seghers und Wolfgang Heinz zum Fall Biermann. Quelle: Neues Deutschland, 22. November 1976, S. 3


Abschrift:

Stellungnahmen von Seghers und Heinz

Anna Seghers
Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR
Ehrenpräsidentin des Weltfriedensrates
Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin
Dem Brief in Sachen Biermann, den einige Schriftsteller an eine westliche Agentur gaben, habe ich niemals zugestimmt. Die Behauptung westlicher Zeitungen, ich hätte die Zustimmung nachträglich gegeben, ist falsch und dient der Verwirrung. Die Deutsche Demokratische Republik ist seit ihrer Gründung das Land, in dem ich leben und arbeiten will.
Anna Seghers

Wolfgang Heinz
Ich habe mir das vollständige Programm Wolf Biermanns in der Fernsehübertragung (nicht in der entschärften Fassung vor ein paar Tagen) angesehen und wußte nicht, wie ich meine Einstellung dazu und zur konsequenten Maßnahme der Regierung besser zum Ausdruck bringen könnte, als es Ernst Busch getan hat, indem er aus Brechts Gedicht "Vom Klassenfeind" zitiert hat. Was unserer DDR und ihrer führenden Partei schadet und dem Klassenfeind nützt, kann nicht geduldet werden. Und ich frage: Sollten Menschen, die aus falsch verstandener Kameraderie der Meinung sind, die Maßnahme der Regierung sei überdenkenswert, nicht mit sich ins reine kommen, daß ihr Gefühl vor ihrer Vernunft nicht Bestand haben kann? Bei jeder Beurteilung sollte doch die Harmonie von Gefühl und Vernunft angestrebt werden.
Prof. Wolfgang Heinz,Präsident des Verbandes der Theaterschaffenden der DDR

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