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"Organisiertes Verbrechen, von der Bundesrepublik aus gesteuert": Das DDR-Zentralorgan Junge Welt klärt die Bürger am 23./24. September 1989 über den "heimtückischen Menschenhandel“ auf.
"Organisiertes Verbrechen, von der Bundesrepublik aus gesteuert": Das DDR-Zentralorgan Junge Welt klärt die Bürger am 23./24. September 1989 über den "heimtückischen Menschenhandel“ auf.
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"Organisiertes Verbrechen, von der Bundesrepublik aus gesteuert": Das DDR-Zentralorgan Junge Welt klärt die Bürger am 23./24. September 1989 über den "heimtückischen Menschenhandel“ auf. Quelle: Junge Welt
Abschrift:
Junge Welt
Post an uns
Nepper, Schlepper, Bauernfänger
Während meines Ungarn-Urlaubs Ende August/Anfang September befand ich mich an einem unfreundlichen Tag in der Nähe der BRD-Botschaft.
Ich bemerkte einen rührigen Mann in meiner Nähe. Schon nach den ersten einladend wirkenden Worten erkannte ich in ihm einen ehemaligen Schulfreund. Wir verabredeten uns zu einem Glas Bier. So kam ich mit meinem Schulfreund Manfred ins Plaudern.
Anfang der 80er Jahre sei er in die BRD gegangen. Familienzusammenführung. Als gelernter Schriftsetzer wollte er nun als Journalist die Welt kennenlernen. Kleine unbefristete Anstellungen brachten nicht das große Geld, er fing an zu trinken, die Ehe ging auseinander, er war arbeitslos. Ende Juni dieses Jahres wurde er von einem Freund angesprochen, ob er nicht als freier Mitarbeiter des Magazins "stern" im Ausland arbeiten wolle. Im Juli wurde er mit etwa 25 anderen "geschult". Die Anstellung war bis Oktober befristet. Der Einsatzort war Ungarn. Als Touristen sollten sie DDR-Bürger animieren, in die BRD überzusiedeln. Schulungsinhalte waren:
die innenpolitische Lage in der DDR (die DDR steht kurz vor dem Zusammenbruch, die Menschen wollen zu Tausenden in den Westen)
die Methoden der Überzeugung (dazu wurde ein Handzettel in die Hand diktiert, damit kein offizieller Beweis bleibt)
die Lage in Ungarn (die Ungarn würden politisch und ökonomisch ausgepreßt)
Seine Aufgabe war es, DDR-Bürger anzusprechen und sich als DRK-Helfer zu erkennen zu geben, die Menschen an Botschaftsangehörige zu übergeben. Ich fragte nach dem Handzettel. Den hätte er im Kopf – für alle Fälle:
Personen ansprechen, die Unmut erkennen lassen, nie zuerst die Frage nach der Ausreise stellen,
zu bevorzugen sind junge Leute, besonders Mädchen, die ohne Eltern zelten oder trampen,
Folgende Versprechungen:
In der Botschaft bekommen Sie einen BRD-Paß, die Ausreise erfolgt in zwei bis drei Wochen
In der BRD bekommen Sie sofort Wohnraum und Arbeit,
Zu dem Überbrückungsgeld kann jeder bis zu 20 000 Mark Kredit zinslos aufnehmen, die in 20 Jahren zurückzuzahlen sind.
Die neue Arbeitsstelle gewährt erst einmal sechs Wochen bezahlten Erholungsurlaub
Keine Minderjährigen ansprechen.
Facharbeiter in handwerklichen Berufen sind gefragt.
Es gebe ein Geheimabkommen mit der DDR, daß für Kredite die Familienzusammenführung in Zukunft großzügiger gehandhabt wird.
Prämien zwischen 150 und 100 DM pro Person.
Er hätte bis zu unserem Gespräch rund 47 Personen überzeugt. Sein Honorar betrug für die fünf Monate 30 000 DM. Nach diesem Gespräch war ich so erschüttert, glaubte ich doch, alle Menschen gehen freiwillig.
In der Armeezeit fand ich den Ausspruch "Der Gegner liebt den Verrat, den Verräter braucht er nicht" immer übertrieben. Es ist wohl nicht so.
Manfred M, Berlin
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