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Arbeitsgruppe Umweltschutz

Diese Arbeitsgruppe wird 1981 gegründet und ist beim Jugendpfarramt Leipzig angesiedelt.
Zeitweise hat sie bis zu 70 Mitglieder, die in mehreren selbstständigen Untergruppen arbeiten. Eine Umwelt-Bibliothek wird aufgebaut und gleich ab 1981 die Samisdat-Zeitschrift „Streiflichter“ herausgegeben, in der neben ökologischen auch gesellschaftspolitische Themen behandelt werden.

Zu den Aktivitäten zählen zahlreiche thematische Veranstaltungen, darunter ein fortlaufendes Seminar zur Einführung in den Umweltschutz, mehrere Dokumentationen zur Umweltsituation in Leipzig, ab 1988 Beratungsdienst zur Unterstützung – zum Beispiel bei Beschwerden. Ein Bauminventar und ein Fahrradwegeverzeichnis für Leipzig werden erstellt. Jährlich zum Weltumwelttag werden öffentlichkeitswirksame Aktionen organisiert, zum Beispiel Fahrraddemonstrationen als Protest gegen die Umweltgefährdung durch den Autoverkehr.

Nach dem Beschluss 1987, sich an legalen Möglichkeiten zu orientieren und auch die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen zu suchen, spaltet sich die konfliktorientiertere Initiativgruppe Leben ab. Ihre Mitglieder sehen politische Reformen als Voraussetzung für jegliche ökologische Verbesserung im Land und setzen auf öffentlichkeitswirksame Aktionen. Die Gruppen arbeiten trotzdem punktuell zusammen, zum Beispiel bei der Organisation des Pleiße-Gedenkmarschs.

Quellen:
Hans-Joachim Veen (Hg.), Lexikon. Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur, Berlin, München 2000.
Erhart Neubert, Geschichte der Opposition in der DDR 1949-1989, Bundeszentrale für politische Bildung, 2. Aufl., Bonn 2000.


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